Sie planen die Erweiterung Ihrer Betriebsstätte, benötigen neue oder zusätzliche Maschinen, wollen weitere Arbeitsplätze schaffen, das Material- oder Warenlager aufstocken, eingehende Aufträge vorfinanzieren oder ihre Vertriebsmaßnahmen ausweiten und neue Märkte erschließen. Oder Sie beabsichtigen, Ihr Geschäftsmodell neu ausrichten, die innerbetrieblichen Prozesse zu optimieren oder das Unternehmen auf eine familieninterne Übergabe oder auf einen Verkauf vorzubereiten. Im Vorfeld soll für eine Analyse und für die  Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts eine externe Beratung in Anspruch genommen werden. Für die Verwirklichung dieser und weiterer Maßnahmen stehen vielfältige und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Förderprogramme zur Verfügung. Damit Sie einen ersten Überblick erhalten, haben wir einige Informationen und Tipps für Sie zusammengestellt: 

↳ IHK-Service

↳ Wichtige Hinweise

↳ Ausgewählte Fördermittel für Investitionen und Liquidität

↳ Beratungsförderung

Hausbankverfahren

Anträge auf Förderdarlehen können grundsätzlich nur bei der Hausbank gestellt werden (bzw. bei einer beliebigen Geschäftsbank oder Sparkasse). Die Förderbank prüft den eingereichten Antrag und entscheidet über die Förderzusage. Dies gilt auch für die meisten Bürgschaftsprogramme.

Antragstellung vor Beginn des Vorhabens

 Damit die Antragsvoraussetzungen gewahrt bleiben, sollten Sie genau prüfen, zu welchem Zeitpunkt welche Maßnahmen ergriffen werden dürfen. So können Sie einen förderschädlichen vorzeitigen Maßnahmenbeginn vermeiden.

Fördermittelrecherche

Für die Finanzierung von Investitionen gibt es Förderprogramme, die auf die Anlässe Wachstum, Sicherung und Nachfolge ausgerichtet sind. Alternativ könnten aber auch Fördermittel mit einem anderen Schwerpunktthema beantragt werden. Diese sind unter Umständen von den Konditionen oder der Förderart her attraktiverer als die „klassischen“ Fördermittel. Um am Ende die richtige Auswahl treffen zu können, ist vorab eine genaue Recherche erforderlich. Hierzu drei Beispiele:

• Bei der geplanten Anschaffung einer Maschine, die eine vorhandene Maschine ersetzen soll, ist zu prüfen, ob und wenn ja welche klassischen Investitionsförderung in Frage kommt. Wenn durch die neue Maschine zudem der Energieverbrauch oder die Lärmemission gesenkt werden, wäre ggf. auch eine Förderung mit dem Fokus Energie oder Umwelt möglich.
• Bei Erweiterungsinvestitionen können Förderprogramme mit dem Fokus Digitalisierung greifen, wenn beispielsweise in Verbindung mit die investiven Maßnahmen die innerbetrieblichen Prozesse digitalisiert werden.
• Und für den Fall, dass die geplanten Investitionen auf die Erschließung von Auslandsmärkten ausgerichtet sind, gibt es hierfür ergänzende Förderprogramme für Internationalisierung, zum Beispiel für Beratungsleistungen, Auslandsmessen oder-reisen.

Zur ersten Orientierung schauen Sie deshalb bitte in unsere Fördermittelübersicht. Hier finden Sie die wichtigsten Förderschwerpunkte und die jeweiligen Kontaktpersonen in der IHK.

Detaillierte Informationen und Konditionen

Wichtige Förderinstitute sind die Förderbank des Bundes KfW sowie die in Nordrhein-Westfalen ansässige NRW.BANK und die Bürgschaftsbank NRW. Auf den Internetseiten dieser Förderinstitute finden Sie die Förderprogramme und -voraussetzungen mit detaillierte Erläuterungen und Beispielen sowie die aktuellen Konditionen. Die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie enthält umfassende Informationen zu Fördermitteln des Bundes, der Länder und der EU.

Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

KfW Bankengruppe

NRW.BANK

Bürgschaftsbank NRW

Wenn Sie eine professionelle Unternehmensberatung in Anspruch nehmen wollen, können Sie vom Bund oder dem Land NRW durch Zuschüsse zu den Beratungskosten unterstützt werden. Die Zuschussprogramme unterscheiden sich im Förderumfang und in den förderfähigen Beratungsinhalten. Außerdem stellen sie auf unterschiedliche Zielgruppen (z. B. Alter und Größe des Unternehmens) ab. Zu beachten ist auch, dass die Antrags- und Bewilligungsverfahren uneinheitlich sind.

Förderung von Unternehmensberatungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Zielgruppe:

• Unternehmen, die rechtlich selbstständig und im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe am Markt tätig sind, die die Definition für KMU erfüllen.

Fördergegenstand:

• externe betriebswirtschaftliche Beratung

Förderart:

• Zuschuss

Förderhöhe:

• Der Zuschuss bemisst sich nach den von der Beraterin oder dem Berater in Rechnung gestellten Beratungskosten. Die förderfähigen Beratungskosten betragen maximal 3.500 Euro. Der Zuschuss beträgt 50% der förderfähigen Beratungskosten, maximal jedoch 1.750 Euro.

Besonderheiten:

• Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der Antragstellung im ersten Jahr nach der Gründung befinden, müssen zur Antragstellung ein vorheriges Gespräch mit der IHK Ostwestfalen als Regionalpartner nachweisen. 

Informationen zu den Rahmenbedingungen und dem Ablauf sowie eine Liste mit weiteren Regionalpartnern in Nordrhein-Westfalen finden Sie auf der Seite der DIHK Service GmbH.

Regionales Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) - Beratung

Zielgruppe:

• Zielgruppe sind Unternehmen, die länger als fünf Jahre bestehen und in einem der GRW-Fördergebiete liegen und in einer Branche laut Positivliste der Richtlinien tätig sind und die die Kriterien als kleines und mittleres Unternehmen einhalten (weniger als 250 Mitarbeiter, max. 50 Mio. € Umsatz oder 43 Mio. € Bilanzsumme).

Fördergegenstand:

• externe betriebswirtschaftliche Beratung

Förderart:

• Zuschuss

Förderhöhe:

• In zwei Phasen sind jeweils bis zu 10 Beratungstage förderbar. Der Zuschuss kann bis zu 80 % eines Tagewerksatzes betragen, max. 1200 Euro je Tagewerk.

Besonderheiten:

• Die Beratung wird bei der NRW.Bank beantragt.

Weitere Informationen: NRW.BANK

INQA-Coaching

Zielgruppe:

• Unternehmen, die rechtlich selbstständig und im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe am Markt tätig sind sowie gemeinnützige Unternehmen. Das Unternehmen erfüllt die Definition als kleines und mittleres Unternehmen und besteht mindestens seit zwei Jahren am Markt.

Fördergegenstand:

• Das Programm unterstützt Unternehmen dabei, passgenaue Lösungen für die personalpolitischen und arbeitsorganisatorischen Veränderungsbedarfe im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zu finden. So hilft INQA-Coaching, sich zukunftsfähig aufzustellen und eigenständig auf Veränderungsprozesse reagieren zu können.

Förderart: 

• Zuschuss

Förderhöhe: 

• Der Zuschuss bemisst sich nach den in Rechnung gestellten Beratungskosten. Der Zuschuss beträgt bis zu 80% der förderfähigen Beratungskosten.

Besonderheiten:

• Zielgruppe: Unternehmen, die sich für die Beratung interessieren, müssen zur Antragstellung zunächst eine Erstberatung bei einer Beratungsstelle in Anspruch nehmen.

Weitere Informationenden Rahmenbedingungen und dem Ablauf sowie ein Verzeichnis mit den INQA-Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen finden Sie auf der Seite der Initiative Neue Qualität der Arbeit.