Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit:
89 Prozent der befragten Firmen würden sich erneut für die Stadt Versmold als Wirtschaftsstandort entscheiden. Die Stadt punktet insbesondere bei der Erreichbarkeit der Betriebsstandorte, dem Aspekt Sicherheit sowie der Umweltqualität. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
„Das ist erstmal ein guter Wert, allerdings zeigt die Gesamtbewertung des Wirtschaftsstandortes noch Steigerungspotenzial“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. 78 Prozent der Unternehmen bewerten die Stadt Versmold als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut, der Kreisdurchschnitt liegt bei 89 Prozent.
„Mit dem Lückenschluss der A 33 ist die Erreichbarkeit Versmolds über die Straße natürlich besser geworden“, berichtet IHK-Geschäftsführer Dr. von der Heiden. „Die gute Entwicklung im interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold bestätigt das.“
Der Zuzug nach Versmold, die Stadt hat im vergangenen Jahr bei der Einwohnerzahl die Marke von 22.000 überschritten, erhöht aber auch den Druck bei den Wohnimmobilien. Die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum gehört zu den Standortfaktoren mit Optimierungspotenzial, so ein Ergebnis der Befragung. „Die Erschließung neuer Wohngebiete in Versmold ist also ein wichtiger Schritt“, so Dr. von der Heiden.
Neben der im gesamten Kreis schwierigen Verfügbarkeit von Fachkräften, stehen auch die Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten in der Kritik. 58 Prozent der Befragten waren Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten wichtig, zeigten sich aber weniger zufrieden bis unzufrieden damit. Leerstände und die Nahversorgungslage in den Ortsteilen wirken sich hier aus.
Der Erhalt und eine regelmäßige Nutzung der Strecke der Teutoburger-Wald-Eisenbahn bekommt ebenfalls Unterstützung. „Jedem Zweiten ist die Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr wichtig, ist damit aber gleichzeitig weniger zufrieden bis unzufrieden“, erläutert Marcinkowski.
Immerhin mehr als drei Viertel stimmten der Aussage „Die Kommunalpolitik berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu, damit liegt Versmold leicht über dem Kreisdurchschnitt von 71 Prozent. Auch bei der Gewerbesteuerhöhe schneidet Versmold vergleichsweise gut ab. Knapp zwei Drittel stufen die Höhe der Gewerbesteuern als eher oder sogar vollkommen angemessen ein. Bei diesem Standortfaktor liegt Versmold zehn Prozentpunkte über dem Kreisdurchschnitt.
Bei der Frage, ob die kommunale Verwaltung die Interessen der Wirtschaft berücksichtigt, liegt Versmold jedoch unter dem Kreisdurchschnitt. Auch die Bevölkerung in Versmold wird in geringerem Maße als wirtschaftsfreundlich eingestuft als auf Kreisebene.
„Ich bin dankbar für das Feedback aus der heimischen Wirtschaft. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Versmold bereits bei zahlreichen zentralen Standortfaktoren punkten kann. Außerdem sind wir in einigen kritisch bewerteten Bereichen wie Erschließung neuer Wohngebiete, die Verbesserung der Breitbandversorgung oder der medizinischen Versorgung seitens der Stadt sehr aktiv. Aber gerne nehmen wir auch die 'Hausaufgaben' aus den Unzufriedenheiten an, um den Standort Versmold für die Betriebe noch attraktiver zu machen“, so Bürgermeister Michael Meyer-Herman.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 40 Firmen aus Versmold beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.