Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit
Die Unternehmen in der Stadt Rheda-Wiedenbrück zeigen sich mit ihrem Wirtschaftsstandort insgesamt sehr zufrieden. Innerhalb des Kreises Gütersloh ist die Zufriedenheit nur noch in Verl höher. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
96 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Firmen bewerteten Rheda-Wiedenbrück als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut. 90 Prozent würden sich erneut für Rheda-Wiedenbrück als Wirtschaftsstandort entscheiden, 88 Prozent die Stadt auch anderen Unternehmen bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen.
„Damit gehört Rheda-Wiedenbrück zu den Top-Standorten im Kreis“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. „Ein Blick in die Details lohnt sich aber auch hier, ergänzt IHK-Geschäftsführer Dr. von der Heiden.
Als Beispiele führt der IHK-Geschäftsführer die Bewertungen zur Wirtschaftsfreundlichkeit von Kommunalpolitik und -verwaltung an. Hier schneidet die Stadt im Kreisvergleich eher durchschnittlich ab. 67 Prozent stimmten der Aussage „Die kommunale Verwaltung berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu, bei der kommunalen Politik sind es 69 Prozent. „Trotz guter Standortqualitäten gibt es auch in Rheda-Wiedenbrück offenbar noch Verbesserungspotenzial“, führt Dr. von der Heiden aus.
Besonderen Optimierungsbedarf sehen die Unternehmen bei der Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum. 81 Prozent der Befragten ist dieser Aspekt wichtig, zeigen sich damit aber weniger oder sogar sehr unzufrieden. „Die Wohnsituation ist in Rheda-Wiedenbrück aufgrund des Zuzugs vieler Beschäftigter schon lange ein Gesprächsthema. Der Zukauf von Wohnraum durch Unternehmen für die eigenen Beschäftigten, verstärkt sicherlich den Druck auf den Immobilienmarkt noch,“ schildert Dr. von der Heiden die besondere Situation in Rheda-Wiedenbrück.
Neben Verbesserungspotenzialen bei der Breitband- und Mobilfunkinfrastruktur liege die Stadt Rheda-Wiedenbrück auch bei der Angemessenheit der Gewerbesteuerhöhe im unteren Mittelfeld. Gut jeder zweite der Befragten halte die Höhe der Gewerbesteuern für eher nicht oder überhaupt nicht angemessen. „Gerade in dem durch die Energiepreiskrise ausgelösten schwierigen Umfeld braucht die Wirtschaft Unterstützung und gute Rahmenbedingungen. Da ist die Steuerbelastung ein wichtiger Hebel“, führt Marcinkowski.
Zu den ausgewiesenen Stärken in Rheda-Wiedenbrück gehören die Erreichbarkeit des Betriebsstandortes und die Erholungs- und Grünraumangebote sowie die Nähe zu Kunden- und Absatzmärkten. „Lage und Erreichbarkeit sind große Pluspunkte Rheda-Wiedenbrücks. Diese Vorteile müssen erhalten bleiben“, merkt Marcinkowski angesichts der Bewertungen zur kommunalen Verkehrspolitik. Nur 39 Prozent sind mit der kommunalen Verkehrspolitik eher oder vollkommen zufrieden.
„Ich freue mich sehr über das gute Votum für Rheda-Wiedenbrück als Wirtschafts-standort. Die Anregungen und Ergebnisse der Befragung nehmen wir als Verpflichtung auf“, erklärt Theo Mettenborg, Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 90 Firmen aus Rheda-Wiedenbrück beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.