Unternehmen mit Erreichbarkeit und Nähe zu Zulieferern zufrieden – Probleme bei Fachkräften
Die höchsten Zufriedenheitswerte von Unternehmern erhält die Gemeinde Langenberg für die Erreichbarkeit über die Straße, die Nähe zu Zulieferern und für die Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das ergab die gemeinsame Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), des Unternehmerverbandes für den Kreis Gütersloh (UVGT) und der Gemeinde Langenberg. Stärken zeigen sich darüber hinaus bei der Umweltqualität, der Nähe zu Kunden und der Ansprechbarbarkeit und Verfügbarkeit der Kommune. „Die Unternehmen geben dem Wirtschaftsstandort Langenberg 6,8 von zehn möglichen Punkten und dem Kreis Gütersloh als Wirtschaftsstandort acht Punkte“, erklärt IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden heute (26. März) bei der Ergebnispräsentation im Langenberger Rathaus. 53 Firmen aus der Gemeinde beteiligten sich an der repräsentativen Befragung.
Besonders erfreulich sei, dass sich 92 Prozent der befragten Firmen wieder für Langenberg als Wirtschaftsstandort entscheiden würden, ein sehr guter Wert unter den zwölf Kommunen, in denen die Befragung stattfand. Acht von zehn Unternehmen würden zudem die Gemeinde auch anderen Unternehmen bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen. „Das ist eine gute Nachricht und eine große Chance für Langenberg. Um die Unternehmen auch weiter zu überzeugen, bedarf es aber auch stetiger Verbesserungen“, meint UVGT-Geschäftsführer Burkhard Marcinkowski. „Bei Flächen für Erweiterungen und Ansiedlungen oder beim Ausbau der digitalen Infrastruktur hat sich Langenberg aber auch schon auf den Weg gemacht“, ergänzt Dr. von der Heiden.
Der größte Handlungsbedarf aus Unternehmenssicht zeige sich beim Breitbandausbau. Auch mit der Ausbildungsreife der Jugendlichen sowie der Verfügbarkeit von beruflich qualifizierten Fachkräften seien die Unternehmen unzufrieden. „Die Firmen haben Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Selbst wenn der konjunkturelle Aufschwung eine Pause einlegt, wird dieses Thema aufgrund des demographischen Wandels in Zukunft an Bedeutung gewinnen“, so Marcinkowski. Auch die Themen Gewerbesteuer und Fachärztliche Versorgung seien für die Betriebe von großer Bedeutung – hier sehen die Unternehmen noch Verbesserungspotenzial.
Bei der Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung schneidet Langenberg im Kreisvergleich leicht überdurchschnittlich ab. „Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine gute Standortqualität und -treue. Einige der angesprochenen Kritikpunkte liegen nicht im Verantwortungsbereich der einzelnen Kommune. Hier müssen Lösungsansätze mit allen Akteuren erarbeitet und umgesetzt werden, beispielsweise beim Thema Fachkräftemangel. Hier steht die Wirtschaft für einen Dialog bereit", betonen Marcinkowski und Dr. von der Heiden.
Susanne Mittag, Bürgermeisterin von Langenberg, greift insbesondere das Breitbandthema auf: „Wirtschaft hat bei uns einen hohen Stellenwert. Wir sind im regelmäßigen Austausch mit unseren Betrieben. Die Analyse zeigt uns, dass der in Langenberg größtenteils realisierte Breitbandausbau wichtig und richtig ist. Langenberg ist Vorreiter in der Region. Alle Siedlungsbereiche und alle Gewerbegebiete sind bereits ans Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen.“ Die Firmen konnten bei der Umfrage zu 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Kosten, Marktpotenzial/Region, Fachkräfte/Bildung sowie Attraktivität der Gemeinde insgesamt, der Gemeinde- und der Kreisverwaltung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. Erhoben und wissenschaftlich begleitet wurde die Befragung durch das Ewas-Institut für empirische Wirtschaftsforschung und angewandte Statistik aus Hannover.
Die Ergebnisse der Standortumfrage für die Gemeinde Langenberg sind in einer Broschüre zusammengefasst und im Internet unter www.ostwestfalen.ihk.de abrufbar.