Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit:
Die Unternehmen in der Stadt Borgholzhausen geben ihrem Wirtschaftsstandort überwiegend gute Noten. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
Neun von zehn der an der Umfrage teilnehmenden Firmen bewerteten Borgholzhausen als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut. 87 Prozent würden sich erneut für Borgholzhausen als Wirtschaftsstandort entscheiden, 86 Prozent die Stadt auch anderen Unternehmen bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen. „Das sind sehr gute Werte, mit denen Borgholzhausen jeweils über dem Kreisdurchschnitt liegt“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands.
„Erfreulich ist, dass in Borgholzhausen offensichtlich Rat und Verwaltung ein offenes Ohr für die Belange der Wirtschaft haben“, ergänzt IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. 83 Prozent stimmten der Aussage „Die kommunale Politik berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu (der Durchschnittswert im gesamten Kreis liegt bei 73 Prozent). Sogar 86 Prozent stimmten der Aussage bezogen auf die kommunale Verwaltung zu (Kreisdurchschnitt 71 Prozent). „Diese Werte spiegeln sich auch in sehr guten Bewertungen einzelner Standortfaktoren wider“, erläutert Dr. von der Heiden.
So liegt Borgholzhausen bei der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren auf einem geteilten zweiten Rang im Kreis (mit der Gemeinde Langenberg), ebenso beim Baustellenmanagement (mit der Stadt Werther). Die Zufriedenheit mit der Breitbandinfrastruktur ist in Borgholzhausen sogar kreisweit am höchsten. Punkten kann Borgholzhausen zudem mit der Erreichbarkeit des Betriebsstandortes insgesamt und insbesondere mit dem Auto, aber auch das Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie die Sicherheit vor Ort werden sehr geschätzt.
Kritisch gesehen werden seitens der Unternehmen die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum und von Fachkräften. Zudem liege die Stadt Borgholzhausen bei der Angemessenheit der Gewerbesteuerhöhe innerhalb des Kreises Gütersloh deutlich unter dem Kreisdurchschnitt. Mehr als jeder zweite der Befragten halte die Höhe der Gewerbesteuern für eher nicht oder überhaupt nicht angemessen. „Gerade in dem durch die Energiepreiskrise ausgelösten schwierigen Umfeld, braucht die Wirtschaft Unterstützung und gute Rahmenbedingungen. Da ist die Steuerbelastung ein wichtiger Hebel“, erklärt Marcinkowski.
„Ich freue mich über die weitgehend positive Resonanz der teilnehmenden Unternehmen“, betont Bürgermeister Dirk Speckmann. Der Mangel an Wohnraum treibe auch ihn um, es gebe an einigen Stellen durchaus attraktive Nachverdichtungsmöglichkeiten insbesondere für Geschosswohnungsbau, und er hoffe auf entsprechende Aktivitäten von Eigentümern und Investoren. Kämmerin und Wirtschaftsförderin Elke Hartmann weist darauf hin, dass durch Ausweis von Gewerbeflächen in den letzten 15 Jahren vielen örtlichen und regionalen Unternehmen Wachstumsmöglichkeiten geschaffen werden konnten. Das mache sich bei der Zahl der Arbeitsplätze und den Steuereinnahmen sehr positiv bemerkbar. Bei der Gewerbesteuer orientiere man sich traditionell an den fiktiven Hebesätzen des Landes, die seit Jahren nahezu unverändert sind.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 30 Firmen aus Borgholzhausen beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.