Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl wird aller Voraussicht nach spürbare Veränderungen und neue politische und wirtschaftliche Herausforderungen in den transatlantischen Beziehungen sowie im Welthandel mit sich bringen. Falls Trump als Präsident seine Ankündigungen aus dem Wahlkampf umsetzt, ist mit höheren Einfuhrzöllen auf in die USA importierte Waren zu rechnen, mit einer Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie mit Steuersenkungen für Unternehmen in den USA. Auch wenn die konkreten Auswirkungen abzuwarten und derzeit noch nicht abzuschätzen sind, wird dies auch die deutschen und damit die ostwestfälischen Unternehmen vor neue Aufgaben stellen. In dieser Situation ist eine starke Position Deutschlands und auch ein gemeinschaftliches Auftreten und Handeln Europas unabdingbar. Der ohnehin schon hohe Handlungsdruck auf die Bundespolitik, unverzüglich und mit durchgreifenden Maßnahmen der deutschen Wirtschaft endlich kräftige Impulse zu verleihen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes wieder herzustellen, wächst mit dem Wahlausgang noch weiter. Die USA sind nicht nur die größte Volkswirtschaft der Welt, sondern auch bei Ausfuhren und Einfuhren einer der wichtigsten Handelspartner der stark exportorientierten deutschen und ostwestfälischen Wirtschaft. Allein in Ostwestfalen unterhalten rund 600 Unternehmen Handelsbeziehungen mit den USA, darunter 150 mit eigenen Niederlassungen oder Produktionsstätten vor Ort. Deutsche Unternehmen insgesamt stellen in den USA fast eine Million Arbeitsplätze und sind damit drittgrößter ausländischer Arbeitgeber, andererseits gehören US-Unternehmen zu den größten ausländischen Investoren in Deutschland. Es muss das Ziel sein, dass die transatlantische Partnerschaft weiterhin auf allen Ebenen intakt bleibt – dies gilt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mit Blick auf die Sicherheitspolitik in Europa und der Welt.