Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) hat in ihrer Sitzung am 7. Dezember die Resolution „Wege zu 5G – Ostwestfalens Wirtschaft durch Hightech vernetzen“ verabschiedet.
„Neben der flächendeckenden Verfügbarkeit des Glasfasernetzes stellt der neue Mobilfunkstandard 5G eine wegweisende Technologie der kommenden Jahre dar. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf allen Ebenen von den Städten und Gemeinden bis hin zu den Unternehmen und jedem Einzelnen für dieses Thema engagieren, um die Position Ostwestfalens im Standortwettbewerb weiter zu stärken“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.
Die Resolution nimmt auch die Städte und Gemeinden in die Pflicht, da Genehmigungszeiträume von mehreren Jahren für einzelne Mobilfunkmasten bereits im bisherigen LTE-Netz zu zahlreichen Lücken führen. „Nur bei zügiger und unbürokratischer Planung und Genehmigung für ein dichter werdendes Mobilfunknetz kann Ostwestfalen einen hohen technologischen Standard für die Region entwickeln“, erläutert Pigerl-Radtke.
Das Positionspapier sei eine von vielen IHK-Bemühungen, die Schlüsseltechnologie 5G in Ostwestfalen stärker in den Fokus zu rücken. Durch die hohen Datenraten und kurzen Übertragungszeiten würden völlig neue Anwendungen möglich. Autonomes Fahren, aber auch die Entwicklung von sogenannten Smart Cities und E-Government versprechen einen großen Nutzen. Dafür sind große Investitionen in die Infrastruktur und die Applikationen notwendig.
Die IHK-Vollversammlung hat sich zudem mit großer Mehrheit zur Mitgliedschaft im Deutschen Industrie-und Handelskammertag (DIHK) bekannt. Nachdem ein Unternehmer aus dem Münsterland die IHK Nord Westfalen auf dem Klageweg zum Austritt aus dem DIHK gezwungen hat, hatten einige wenige Unternehmer auch bei der IHK Ostwestfalen einen Austrittsantrag gestellt.
Außerdem hat die IHK-Vollversammlung ein Positionspapier zum sich in der Diskussion befindenden Lieferkettengesetz beschlossen, in dem sich die Unternehmen eindeutig für die Einhaltung der Menschenrechte und der Umweltschutzstandards aussprechen. Kontrovers diskutiert wurde die Frage, inwieweit eine Haftung für das Verhalten anderer übernommen werden müsse. Die Mehrheit war der Meinung, dass eine vollständige Verantwortung für alle Lieferanten und deren Vorlieferanten nicht zu leisten sei.
Der IHK-Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 in Höhe von 27,6 Millionen Euro wurde ebenfalls von der Vollversammlung beschlossen. Die Beiträge für die rund 112.000 IHK-Mitgliedsunternehmen bleiben auch im kommenden Jahr stabil.