Die ostwestfälischen Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erwirtschafteten in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von 31,5 Milliarden Euro. Das waren 5,5 Prozent weniger als im Jahr 2019. Wie die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) mitteilt, verringerten sich dabei sowohl der Inlandsumsatz (−6,2 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro) als auch der Auslandsumsatz (−4,5 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro).
Die Zahl der Beschäftigten sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf 169.494 Frauen und Männer. „Ostwestfalens Industrie liegt damit insgesamt weiter deutlich besser als der Landesdurchschnitt“, erläutert IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. In NRW sanken die Gesamtumsätze im Vergleichszeitraum um -11,3 Prozent.
Aber auch innerhalb der ostwestfälischen Industrie zeichnet sich ein sehr heterogenes Bild ab. Unter den sieben Industriebranchen, mit einem Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Euro, liegen nur die Möbelhersteller im Plus. Mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro liegt die Möbelindustrie 1,9 Prozent über den Vorjahresumsätzen.
Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln konnten sich in den ersten drei Quartalen einigermaßen behaupten, obwohl in einigen Betrieben im Sommer die Corona-bedingten Einschränkungen besonders tiefgreifend waren. Die Umsätze sanken hier auf 6,1 Milliarden Euro (-3,5 Prozent).
Die Hersteller elektrischer Ausrüstungen lagen bis Ende September 3,2 Prozent (auf 3,5 Milliarden Euro) unter den Vorjahresvergleichsumsätzen, die Hersteller von Metallerzeugnissen 4,0 Prozent (auf 2,7 Milliarden Euro). Ebenfalls unterdurchschnittlich war der Umsatzrückgang bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren (-4,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro).
Stark gebeutelt sind der ostwestfälische Maschinenbau und die Automobilzulieferer der Region. Im Maschinenbau sanken die Umsätze bis Ende September um 11,9 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Die Hersteller von Kraftwagenteilen lagen nach drei Quartalen sogar 19,9 Prozent unter den Vorjahresumsätzen (auf 1,4 Milliarden Euro).
„Der Branchenmix in Ostwestfalen mit einem höheren Anteil an Konsumgüter-herstellern lässt die ostwestfälische Industrie insgesamt besser dastehen. Einzelne Branchen können sich aber der schwachen Weltkonjunktur und dem ungünstigen Investitionsklima nicht entziehen“, so Dr. von der Heiden.