Die ostwestfälischen Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erwirtschafteten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 einen Umsatz von 21,1 Milliarden Euro, 4,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019, wie die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) mitteilt. Demnach verringerte sich sowohl der Inlandsumsatz (-4,6 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro) als auch der Auslandsumsatz (-4,0 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro).
„Ostwestfalens Industrie steht damit aber deutlich besser da als der Landesdurchschnitt, denn in NRW sanken die Gesamtumsätze im Vergleichszeitraum um 12,4 Prozent“, erläutert IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. „Die ostwestfälische Industrie hängt mit ihrem höheren Anteil an Konsumgüterherstellern nicht ganz so unmittelbar an der Weltkonjunktur wie die Industrie in NRW insgesamt. Grundstoffindustrien wie Chemie und Metallerzeugung oder der Automotivsektor haben im Land ein größeres Gewicht und sind von der Corona-Krise stärker gebeutelt als beispielsweise das in unserer Region starke Nahrungsmittelgewerbe“.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Ostwestfalen leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent auf 170.003 Frauen und Männer und steht damit ebenfalls besser da als NRW (-1,4 Prozent).
Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln in Ostwestfalen konnten nach Informationen der IHK deutlich zulegen. Die Umsätze stiegen um 6,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Gegensätzlich sei es im Maschinenbau gelaufen, der auf ein gutes Investitionsklima und offene Märkte besonders angewiesen sei. Hier gingen die Umsätze um 10,9 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zurück. In der Möbelindustrie – umsatzmäßig die drittgrößte Branche in der Region - seien die Umsätze moderat gesunken, um 2,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Es folgten die Hersteller elektrischer Ausrüstungen, deren Halbjahresumsätze mit 2,3 Milliarden Euro um 3,5 Prozent unter den Vorjahresergebnissen lagen.
Die Hersteller von Metallerzeugnissen erwirtschafteten laut IHK einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro (-8,0 Prozent), die von Gummi- und Kunststoffwaren 1 Milliarde Euro (- 3,1 Prozent). Knapp eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschafteten zudem die Kfz-Zulieferer, die in den ersten sechs Monaten am deutlichsten im Minus lagen (-22,8 Prozent auf 929 Millionen Euro).