Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit
Bei der Erreichbarkeit des Betriebsstandortes insgesamt, mit dem Auto und auch dem Fahrrad, verzeichnet die Stadt Rietberg ihre größten wirtschaftlichen Stärken. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT). Stärken zeigen sich darüber hinaus bei den Aspekten Sicherheit sowie den Parkmöglichkeiten am Betriebsstandort.
„Auch die Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung und die Stadt als Wirtschaftsstandort insgesamt werden positiv gesehen“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. 90 Prozent der Unternehmen bewerten demnach die Stadt Rietberg als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut. 84 Prozent der befragten Firmen würden sich erneut für die Stadt als Wirtschaftsstandort entscheiden, 83 Prozent anderen Unternehmen Rietberg für die Ansiedlung empfehlen.
„Auch wenn die aktuell drohende Konjunkturlage zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht vollkommen erkennbar war: In Rietberg zeigt sich, dass der Fachkräftemangel ein Problem darstellt", warnt IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. „Der Ukrainekrieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise können den langfristigen Trend des demografischen Wandels nicht überspielen. Viele Unternehmen suchen aktuell gute Mitarbeitende. Obwohl es sich eher um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, können auch Kommunen vor Ort unterstützen.“
Immerhin sind die Verfügbarkeiten von Fachkräften und von Auszubildenden die wichtigsten Aspekte, mit denen die Befragten am unzufriedensten waren. Probleme bestehen auch bei der Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum, der Breitbandinfrastruktur sowie der kommunalen Verkehrspolitik. „Bei der Zufriedenheit mit der kommunalen Verkehrspolitik und dem Baustellenmanagement sind die Abstände zu den besten Kommunen im Kreis Gütersloh relativ groß“, ergänzt Dr. von der Heiden. Auch wünschten sich viele Firmen schnellere Genehmigungsverfahren.
Ebenfalls hinter den Bewertungen der Spitzenreiter im Kreis und unter dem Kreisdurchschnitt liegt die Stadt Rietberg bei der Angemessenheit von Gewerbe- und Grundsteuer. Insgesamt schneidet die Stadt bei der allgemeinen Bewertung der Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunalverwaltung im Kreisvergleich aber überdurchschnittlich ab. Immerhin 77 Prozent stimmten der Aussage „Die kommunale Verwaltung berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu (der Durchschnittswert im gesamten Kreis liegt bei 71 Prozent).
„Die Ergebnisse zeigen, dass es trotz guter Standortqualitäten auch noch Verbesserungspotenzial gibt. Gerade in dem durch die Energiepreiskrise ausgelösten schwierigen Umfeld, braucht die Wirtschaft Unterstützung und gute Rahmenbedingungen. Die hiesigen Unternehmen sind die Grundlage für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen - und damit für Wohlstand und Lebensqualität", betont Marcinkowski.
„Grundsätzlich schneiden wir gut ab mit unserem Ergebnis. Das freut mich und das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind und uns den Ruf einer wirtschaftsfreundlichen Kommune erarbeitet haben. Verbesserungspotenzial gibt es immer. Viele der angesprochenen Themen bearbeiten wir bereits“, erklärt Andreas Sunder, Bürgermeister der Stadt Rietberg.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 51 Firmen aus Rietberg beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.