Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit
89 Prozent der befragten Firmen würden sich erneut für die Gemeinde Langenberg als Wirtschaftsstandort entscheiden. Die Gemeinde punktet insbesondere bei der Erreichbarkeit der Betriebsstandorte, dem Aspekt Sicherheit sowie der Nähe zu Unternehmen der Wertschöpfungskette. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
86 Prozent würden anderen Unternehmen die Gemeinde bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen. „Das sind erstmal gute Werte, allerdings zeigt die Gesamtbewertung des Wirtschaftsstandortes noch Steigerungspotenzial“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. 77 Prozent der Unternehmen bewerten die Gemeinde Langenberg als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut.
„Die Unternehmen bemängeln zum Beispiel die Angemessenheit der Höhe der Gewerbesteuer vor Ort“, erläutert IHK-Geschäftsführer Dr. von der Heiden. Nur 39 Prozent halten deren Höhe für vollkommen oder eher angemessen (der Kreisdurchschnitt liegt bei 56 Prozent, die Stadt Verl verzeichnet als Primus 87 Prozent). Weitere Probleme aus Sicht der Unternehmen bestehen bezüglich der Verfügbarkeiten von Gewerbeflächen, von Gewerbeimmobilien und auch von geeignetem Wohnraum.
„Langenberg hat es als kleinste Kommune im Kreis natürlich schwer bei einer Vielzahl von Standortfaktoren zu punkten und sich mit größeren zu messen. Attraktive Flächen für Unternehmen und Bürger bieten aber ein hohes Entwicklungspotenzial für eine Kommune“, betont Dr. von der Heiden.
Bei der Wirtschaftsfreundlichkeit von Verwaltung und Politik bewerten die Langenberger Unternehmer ihre Gemeinde ziemlich exakt wie im Kreisdurchschnitt. So stimmen fast drei von vier Unternehmern der Aussage „Die Kommunalpolitik berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu. Eine Abweichung nach unten zeigt sich bei der Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung. 76 Prozent halten die Bevölkerung in Langenberg der Wirtschaft gegenüber positiv eingestellt, im Kreisdurchschnitt sind es 86 Prozent.
„Auch wenn zum Befragungszeitraum das durch die Energiekrise forcierte schwierige Umfeld nicht vollkommen erkennbar war. Wir appellieren gerade in dem aktuellen schwierigen Umfeld, die Wirtschaft zu unterstützen. Die hiesigen Unternehmen sind die Grundlage für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen - und damit für Wohlstand und Lebensqualität", mahnt Marcinkowski.
„Der Gemeinde Langenberg ist es wichtig, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer in unserer Gemeinde gute und verlässliche Rahmenbedingungen vorfinden“, so Bürgermeisterin Susanne Mittag. „Unser Gewerbesteuerhebesatz ist seit 20 Jahren unverändert bei 403 und liegt damit deutlich unter den fiktiven Hebesätzen, die wir eigentlich ansetzen müssten. Wir sind als mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung mit dem RAL Gütezeichen zertifiziert und das seit 2011 mit Rezertifizierung alle zwei bis drei Jahre“, erklärt Mittag und ergänzt:
„Wir erschließen gerade neue Gewerbeflächen im Grünen Weg und begleiten ein großes Unternehmen bei seinen Erweiterungsabsichten am bestehenden Standort. Hier ein Interessenausgleich mit der betroffenen Bürgerschaft herbeizuführen ist eine große Herausforderung. Aber Herr Marcinkowski hat es auf den Punkt gebracht - unsere Unternehmen sind die Grundlage für Wohlstand und Lebensqualität.“
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 30 Firmen aus Langenberg beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.