IHK-Konjunkturumfrage Kreis Minden-Lübbecke:
Bei der Frühjahrskonjunkturumfrage der IHK zeigen sich für weite Teile der Wirtschaft im Mühlenkreis keine durchgreifenden Besserungen gegenüber Herbst 2024. An der Umfrage beteiligten sich im Kreis Minden-Lübbecke 307 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung mit insgesamt rund 20.100 Beschäftigten.
Die Resultate stellten die beiden IHK-Vollversammlungsmitglieder Eckhard Rüter, Minden, und Ulf Kattelmann, Espelkamp, sowie (IHK-Vizepräsident Christoph Barre, Lübbecke, IHK-Vollversammlungsmitglied Eckhard Rüter, Minden, und) der Mindener IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting heute (24. März 2025) im Gründungszentrum StartMIndenUp in Minden (in Barre´s Brauwelt in Lübbecke) vor.
Zusammengefasst zeigen die Umfrageergebnisse in Minden-Lübbecke weiterhin kaum verändert die aus der Herbstumfrage 2024 bekannten negativen Umfrageergebnisse bei Handel und Dienstleistern. In der Industrie gibt es allerdings deutlich sichtbare Verbesserungen vor allem für die Erwartungen zur wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten.
Diese sind vor allem auch geprägt durch beschäftigungsstarke Unternehmen aus wenigen Industrie-Teilbranchen. Das gilt vor allem für die zukünftige Geschäftslage und die erwarteten Auslandsumsätze.
Rüter (Barre): „Das unterscheidet Minden-Lübbecke von anderen Teilregionen Ostwestfalens und führt dazu, dass der Mühlenkreis den besten Konjunkturklimaindikator Ostwestfalens hat, also auf Platz 1 liegt.“
Das Konjunkturklima in Minden-Lübbecke liege mit 111 Punkten sehr deutlich über der IHK-Herbstumfrage 2024 (83 Punkte). Die 100er-Linie steht für eine ausgeglichene Stimmung, bei der sich Optimisten und Pessimisten die Waage halten.
„Die Umfrageergebnisse lassen (laut Barre) darauf schließen, dass die Investitionen der Industrie in den kommenden zwölf Monaten weniger im Inland und mehr im Ausland stattfinden,“ ergänzt Kattelmann.
Hinsichtlich der Erträge in den kommenden zwölf Monaten erwarteten 33 Prozent der Industrieunternehmen einen Rückgang, 56 Prozent keine Veränderung und 11 Prozent eine Steigerung. 44 Prozent der Handelsunternehmen gingen von fallenden, fünf Prozent von steigenden und 51 Prozent von gleichbleibenden Erträgen aus.
Bei den Dienstleistern sehe es laut Rüter etwas besser aus: Dort prognostizieren 32 Prozent zukünftig fallende Erträge, 13 Prozent steigende und 55 Prozent gleichbleibende Erträge.
Die Umfrageergebnisse seien eine Bestandsaufnahme für die Zeit genau vor der Bundestagswahl vom 23. Februar und vor den anschließenden Entwicklungen in Deutschland und auf der Welt. Rüter (Barre): „Der Vergleich mit den Ergebnissen der nächsten IHK-Konjunkturumfrage wird angesichts des rasanten multidimensionalen globalen Epochenwechsels spannend.“ Als Stichworte nennt er beispielhaft Geopolitik, KI-Anwendungen, Klimawandel, Altersstruktur der Bevölkerung und Energie.
Hinsichtlich der Beschäftigtenentwicklung in den kommenden zwölf Monaten seien in Minden-Lübbecke insgesamt kaum Impulse und größere Ausschläge in Richtung Zunahme oder Abnahme zu erwarten. In einzelnen Teilbranchen könne sich das anders darstellen. Für bestimmte Qualifikationen werde auch weiterhin ein spürbarer Bedarf bestehen und der Fachkräftemangel ein Problem bleiben.
Zu den notwendigen Maßnahmen für mehr Wettbewerbsfähigkeit gehören laut Rüter (Barre) vor allem ein konsequenter Bürokratieabbau, mehr Tempo und Effizienz bei Genehmigungsverfahren, Maßnahmen zur Reduzierung der Stromkosten und eine Unternehmenssteuerreform.