Die ostwestfälischen Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erwirtschafteten von Januar bis einschließlich März 2022 einen Umsatz von knapp 12,3 Milliarden Euro, 13,8 Prozent mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum. „Damit wurden auch die ersten Quartale der Jahre vor Corona deutlich übertroffen“, betont Dr. Christoph von der Heiden, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK).
Sowohl die Inlandsumsätze (+ 15 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro), als auch die Auslandsumsätze (+ 12 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro) legten erheblich zu. Die Zahl der Beschäftigten stieg ebenfalls gegenüber dem Vorjahreszeitraum, um 2,4 Prozent auf 171.000 Frauen und Männer. „Die ostwestfälische Industrie hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres trotz der widrigen Bedingungen stark performt“, erläutert Dr. von der Heiden.
Fast alle ostwestfälischen Industriebranchen lagen seine Worten nach im ersten Quartal im Plus, die meisten sogar zweistellig. Unter den Industriebranchen mit einem Gesamtumsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro liegen laut IHK die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren mit einem Plus von 23,3 Prozent (auf 614 Millionen Euro) knapp vorn, vor den Herstellern von Metallerzeugnissen (+23,2 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro).
Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln legten um 16 Prozent (auf 2,12 Milliarden Euro), die Möbelhersteller um 15,6 Prozent (auf 1,54 Milliarden Euro) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen um 14,1 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Und die Hersteller von Kraftwagenteilen steigerten ihre Quartalsumsätze um 2,6 Prozent auf 612 Millionen Euro.
Nur der Maschinenbau, Ostwestfalens beschäftigungsstärkste Industriebranche, konnte seine Vorjahresumsätze im ersten Quartal nicht erreichen (-3,1 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro).
„Trotz der sehr positiven Umsatzentwicklungen müssen wir abwarten, wie sich das Jahr weiterentwickelt. Waren die Wachstumserwartungen am Jahresanfang noch positiv, haben die kriegsbedingten Sanktionen, deutlich erhöhte Energie- und Rohstoffpreise oder zunehmende Material- und Lieferschwierigkeiten die Perspektiven vieler Industriebetriebe erheblich verschlechtert“, warnt von der Heiden.