Die Anforderungen an die Wiedernutzung und Reaktivierung des Kaiserhofgeländes in Porta Westfalica-Barkhausen sollten nicht zu hoch sein. Ein verstärktes Augenmerk sollte jetzt vor allem auf der Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung des neuen, vielversprechenden Anlaufs mit Büros, Wohnungen, Boardinghouse und Café liegen. Diese Anregung äußert die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK).
Das ehemalige Hotel Kaiserhof in Porta Westfalica-Barkhausen liege an äußerst prominenter Stelle des Ortsbildes. Es sei über die B 61 aus Bad Oeynhausen und über die Weserbrücke aus Porta Westfalica-Hausberge kommend der städtebauliche Auftakt des Ortsteils Barkhausen. Den Kaiserhof passieren viele auswärtige Touristen (Stichworte: Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Kreuzkirche, Weserdurchbruch an der Porta), aber auch auswärtige Kunden und Besucher der ortsansässigen Unternehmen. Nach Insolvenz und Großbrand vermittele der Kaiserhof seit 2011 keinen einladenden Eindruck. Das Gelände habe viel zulange brachgelegen. Jetzt ergebe sich eine Gelegenheit, den jahrelangen Leerstand des unvollendeten Wiederaufbaus zu beenden. Der Mindener IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting: „Voraussetzung dafür ist, dass sich das Projekt wirtschaftlich rechnet. In den aktuell unsicheren Zeiten mit der coronabedingten Wirtschaftsflaute ist diese Hürde noch schwieriger als in
besseren Zeiten zu nehmen.“ Hohe und eine Fülle unterschiedlicher Anforderungen, so verständlich sie auch sein mögen, könnten erfahrungsgemäß solche Projekte zum Scheitern bringen.
Die Realisierung des Projektes könne im günstigsten Fall vielleicht auch ein Impuls für die seit Jahren überfällige Entwicklung des Kaiserhofumfeldes darstellen. „Eine Aufbruchsstimmung kann bisher brachliegende Entwicklungspotenziale heben“, so Hunting. Erleichtert ist die IHK über die Absage der bisherigen Supermarkt-Pläne für das Kaiserhof-Gelände. Hunting: „In dem dazu erforderlichen Bebauungsplanverfahren hätte sich die IHK klar dagegen ausgesprochen.“ Im Einzelhandelsund Zentrenkonzept der Stadt Porta Westfalica werde die Funktion des Hauptzentrums der Stadt Porta Westfalica vom zentralen Versorgungsbereich im Ortszentrum von Hausberge übernommen. Das Konzept empfehle die Sicherung, Stärkung und Entwicklung der Versorgungsfunktion des Hauptzentrums unter Konzentration und Bündelung von insbesondere klein-und großflächigen zentren- und nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten auf diesen Bereich. Das finde die Unterstützung der IHK. Dem würde ein Supermarkt auf der anderen Weserseite in geringer Entfernung zum Hauptzentrum entgegenstehen.