Rund 4.700 Auszubildende haben in dieser Woche in Ostwestfalen ihre schriftlichen IHK-Abschlussprüfungen absolviert. Dabei lief dieses Mal vieles anders als sonst, denn Covid-19 hat sowohl die Auszubildenden als auch die IHK vor Herausforderungen gestellt. Mechthild Teupen, kommissarische IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, freut sich, dass trotzdem alle angesetzten Prüfungen in Ostwestfalen über die Bühne gebracht werden konnten: „Uns war wichtig, dass alle Azubis ihre Prüfungen noch vor den Sommerferien schreiben konnten. So erhalten sie – vorausgesetzt sie bestehen die Prüfung – rechtzeitig vor Ablauf ihres Ausbildungsvertrages ihren Abschluss und können als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt durchstarten.“
Um dies sicherzustellen, hätten die IHKs bundesweit die sonst übliche Reihenfolge der Prüfungsteile umgedreht. Praktische und mündliche Prüfungen, die einzeln abgelegt werden, seien bereits seit Mai durchgeführt worden. Die schriftlichen Prüfungen wurden stattdessen aus dem Mai in den Juni verlegt. Teupen dankt hierfür insbesondere den 1.350 ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern in Ostwestfalen, die außergewöhnliche Flexibilität und Einsatz bewiesen hätten.
Entscheidend für das Gelingen sei auch der enge Draht zu den Berufskollegs gewesen. Viele der Prüfungen fänden in ihren Räumlichkeiten statt. Die durch das Virus notwendigen Abstandsregelungen hätten jedoch zu einem deutlich höheren Raumbedarf geführt. Um diesem gerecht zu werden, habe das Schulministerium sogar Unterrichtsausfall genehmigt. „Trotzdem war es notwendig, auch auf andere Prüfungsorte auszuweichen“, erläutert Teupen. Eine Ausnahmeregelung in der Corona-Schutzverordnung habe es möglich gemacht, mehr als 100 Menschen an einem Ort zu prüfen – selbstverständlich unter Einhaltung der notwendigen Abstandsregelungen. Zu den außergewöhnlichsten der über 100 Prüfungsorte in dieser Woche gehörten neben Betrieben und Berufskollegs auch Gemeindehäuser und Sportlerheime.