Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) vergibt erstmals das Siegel „Ausgezeichnet Fahrradfreundlich“ an Unternehmen in Bielefeld. Mit dem Siegel können Firmen ausgezeichnet werden, die sich für die fahrradfreundliche Mobilität ihrer Mitarbeitenden engagieren. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Fahrradinfrastruktur im Betrieb erfolgen. Möglich ist auch, die Fahrradnutzung der Mitarbeitenden durch Anreizsysteme zu unterstützen. „Das Siegel bietet Unternehmen den Vorteil, ihr Image als attraktiver Arbeitgeber zu betonen und zugleich die unternehmensinterne Ökobilanz zu verbessern“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke, heute (11. April 2024) bei der Vorstellung der Initiative in der IHK in Bielefeld.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinne in Unternehmen immer mehr an Bedeutung, sagte Pigerl-Radtke. Zudem werde es in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend schwieriger, Personal zu finden und an Unternehmen zu binden. Einer aktuellen Studie einer renommierten Personalmarketingagentur zufolge achteten circa zwei Drittel aller Bewerberinnen und Bewerber bei der Stellensuche auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Unternehmen. „Angesichts dieser Entwicklungen und Herausforderungen hat die IHK das Siegel ‚Ausgezeichnet Fahrradfreundlich‘ entwickelt und im vergangenen Jahr in Paderborn auch schon erfolgreich eingeführt“, erläuterte die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Die Teilnahme ist für die Unternehmen kostenfrei, eine Rezertifizierung nach drei Jahren geplant.
„Das Prozedere zur Erlangung des Siegels haben wir einfach gehalten“, erklärte Götz Dörmann, der bei der IHK für den Bereich Verkehr verantwortliche Geschäftsführer. So können interessierte Unternehmen aus dem Stadtgebiet Bielefeld vom 12. April an bis zum 9. Juni 2024 die Bewerbungsunterlagen über die Homepage der IHK unter www.ostwestfalen.ihk.de abrufen und sich für das Siegel bewerben. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist und einem Unternehmensbesuch durch IHK-Mitarbeitende werde eine Jury über die Verleihung entscheiden.
Dabei gibt es laut Dörmann vier wesentliche Bewertungskategorien. Zunächst die Fahrradinfrastruktur im Betrieb selbst, also ob es etwa Abstellmöglichkeiten, Ladestationen für E-Bikes, Duschen und Umkleiden gibt. Zudem die Kommunikation und Information im Unternehmen, wie Infotage zur Gesundheit und Mobilität, interne Hinweise im Intranet oder Newsletter sowie Ansprechpartner rund um das Thema, beispielsweise einen Fahrradscout. „Des Weiteren zählen dazu unternehmensspezifische Anreize wie die Teilnahme am Stadtradeln, die Organisation von Aktionswochen, das Angebot von Fahrradchecks, Fahrrad- Leasing beziehungsweise Zuschüsse, Gutscheine und Bonusprogramme etwa bei der Anschaffung von Fahrrädern“, erläuterte der IHK-Geschäftsführer. Last, not least sei das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiges Bewertungskriterium. Dazu zähle das Vorhandensein einer Nachhaltigkeits- und/oder Mobilitätsstrategie sowie eines betrieblichen Mobilitätsmanagers.
Mitglieder der Jury sind neben Dörmann selbst Johannes Auge (B.A.U.M Consult GmbH), Barbara Choryan (Stadt Bielefeld), Henrich Hardieck (WEGE mbH), Michael Inderhees (e-Bike Welt Bielefeld), Martin Knabenreich (Bielefeld Marketing), Thomas Kunz (Handelsverband OWL) und Silke Schüler (JS CrewConsulting).