Eine verlässliche Versorgung mit gutem Trinkwasser ist für die Unternehmen von sehr zentraler Bedeutung. Das geht aus dem Stimmungsbild hervor, das die Mindener Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) von Unternehmen aus den Teilgebieten der Stadt Minden eingeholt hat. Dort war es zur Jahreswende wegen Keimbelastungen des Trinkwassers zu Abkochgeboten und Wassersparaufrufen gekommen.
„Die Unternehmen sind sehr besorgt, dass es zukünftig nicht nochmals zu Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung kommt,“ betont IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting. Das Stimmungsbild der 22 Unternehmen sei nicht repräsentativ für alle Unternehmen, die in dem Mindener Gebiet ansässig sind. „Es bietet aber einen Einblick, wie Unternehmen die Situation bewerten. So wird deutlich, dass die Unternehmen bei qualitativen und quantitativen Trinkwasserbeeinträchtigungen selbst nur wenige Handlungsmöglichkeiten ergreifen können“, sagt Hunting. „Dazu gehören vornehmlich das Abkochen des Leitungswassers und der Kauf von abgepacktem Wasser. Bei größerem Wasserbedarf in den Unternehmen werden die Maßnahmen der Betriebe sehr aufwändig und können nur bedingt dauerhaft durchgehalten werden.“ Auch vorbeugende Maßnahmen der Unternehmen, um auf zukünftige Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung vorbereitet zu sein, seien sehr begrenzt.
Hunting: „Die Unternehmen gehen davon aus, dass sie die im Rahmen der jüngsten Trinkwasserbeeinträchtigung entstandenen Schäden selber tragen müssen. Keinem Unternehmen wurden Hilfe während oder nach Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung angeboten.“
Durch den Einsatz der zuständigen Stellen während und nach den Feiertagen hätten bei den trinkwassernutzenden Gewerbebetrieben viele Schäden aber vermieden oder in Grenzen gehalten werden können. Hunting: „Dafür ist den zuständigen Stellen ausdrücklich zu danken!“
Die gemachten Erfahrungen der Unternehmen erhöhten nun deren Erwartungen an die zuständigen Stellen, zukünftige Beeinträchtigungen bei der Trinkwasserversorgung zu vermeiden. „Vor allem geht es dabei um die bessere Absicherung öffentlicher Brunnen vor Hochwasser und vor ungewöhnlichen Grundwasserveränderungen. Die Unternehmen sprechen sich auch deutlich für frühzeitigere Warnungen und schnelleres Ausfindigmachen belasteter Brunnen aus“, erklärt Hunting. Die der IHK bekannten Schäden infolge der zeitweise beeinträchtigten Trinkwasserversorgung betragen insgesamt rund 22.000 Euro. Die höchsten Schadenssummen einzelner Unternehmen liegen bei 10.000 Euro.