Nach dem Hochwasser vom Dezember und Januar besteht aus Sicht der betroffenen Unternehmen viel Handlungsbedarf. Das ergab eine von der Mindener Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) initiierte Umfrage im Altkreis Minden. Dreizehn der 110 angeschriebenen Unternehmen haben im Umfragezeitraum vom 25. Januar bis 9. Februar 2024 geantwortet (Rücklaufquote rund zwölf Prozent).
„Die Betroffenheit bei den Unternehmen und die Furcht vor dem nächsten Hochwasser ist hoch,“ fasst IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting die Stimmung zusammen. Hervorzuheben sei aber auch, dass die Schäden ohne den Einsatz der zuständigen Stellen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer rund um den Jahreswechsel deutlich höher gewesen wären.
Es gelte, weiterhin konsequent das Thema Hochwasserschutz zu verfolgen. Ziel müsse sein, Schäden in den Unternehmen bei zukünftigen Hochwasserlagen zu verhindern oder zu minimieren.
Es gebe eine Vielzahl unterschiedlicher Punkte, die zügig anzugehen seien. So müsste Betrieben bei der Suche nach Alternativstandorten geholfen werden, die nach dem Schadensereignis den Standort wechseln wollen. Dabei gehe es natürlich auch darum, sie in Minden-Lübbecke zu halten.
Weiter seien die Hochwasserhilfen besser zu organisieren. Offenbar wurde vielen Unternehmen vor, während und nach dem Hochwasser keine Hilfen angeboten. Auch wünschen sich die Unternehmen von den zuständigen Stellen eine Reihe von Verbesserungen, beispielsweise frühzeitigere Warnungen und die Beobachtung der Pegelstände auch von kleineren Flüssen.
Um zukünftigen Hochwasserlagen vorausschauend begegnen zu können, planen viele Unternehmen die Schulung von Mitarbeitenden und die Ausarbeitung eines firmeneigenen Hochwasserkonzeptes.
Die entstandenen Schäden liegen bei den meisten Unternehmen im Bereich von unter 20.000 Euro, insgesamt aber bei mindestens drei Millionen Euro. Fast allen Unternehmen müssen ihre Schäden vollständig oder zu großen Teilen selbst tragen, ist ein weiteres Ergebnis der IHK-Umfrage.