Betriebsstandorte in Porta Westfalica sind gut mit dem Auto zu erreichen: 87 Prozent der Befragten ist dieser Standortfaktor sehr wichtig oder wichtig und sie sind gleichzeitig sehr zufrieden oder zufrieden damit (Kreisdurchschnitt: 83 Prozent). Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), an der sich 61 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen beteiligten. Die Ergebnisse wurden Bürgermeisterin Anke Grotjohann von IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting vorgestellt.
Die Zufriedenheit mit der Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr ist ebenfalls hoch. 73 Prozent der Antwortenden sind damit sehr zufrieden oder zufrieden. Die Bandbreite bei den Städten und Gemeinden des Kreises hierzu liegt zwischen 25 und 75 Prozent.
Wichtigkeit und Zufriedenheit mit dem touristischen Angebot weichen nur wenig von Kreisdurchschnitt ab. So sind 71 Prozent der Antwortenden in Porta Westfalica damit sehr zufrieden oder zufrieden (Kreisdurchschnitt: 68 Prozent). Hunting: „Das ist ein interessantes Umfrageergebnis, denn Porta Westfalica hat im Stadtgebiet vergleichsweise viele Highlights wie das Kaiser-Wilhelm-Denkmal und die Porta.“
Verbesserungspotenzial besteht bei der Berücksichtigung der Wirtschaftsinteressen in der Kommunalverwaltung und in der Kommunalpolitik: Nur 43 Prozent der Antwortenden stimmten der Berücksichtigung in der Verwaltung voll zu oder eher zu. Die Bandbreite der Zustimmung in allen elf Städten und Gemeinden des Kreises geht von 39 bis 89 Prozent.
Noch größer ist die kreisweite Bandbreite bei der Berücksichtigung der Wirtschaftsinteressen in der Politik. Sie liegt zwischen 34 und 89 Prozent. Porta Westfalica steht bei 45 Prozent.
Schlusslicht im Kreis ist Porta Westfalica bei der Zufriedenheit mit der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren. Damit sind nur 36 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden (Kreisdurchschnitt: 50 Prozent).
Bürgermeisterin Anke Grotjohann: „Generell ist es Aufgabe der Stadt Porta Westfalica, unseren Wirtschaftsstandort zu stärken. Die Umfrage hat bestehende Vorzüge herausgestellt und Verbesserungspotential aufgezeigt. Die Rückmeldungen einiger Portaner Unternehmen bekräftigt uns darin, beständig weiterzuarbeiten an einer bestmöglichen Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Die Hinweise aus der Umfrage werden wir entsprechend einbeziehen.“
Wie auch in den anderen Städten und Gemeinden des Kreisen Minden-Lübbecke ist die Situation bei der Verfügbarkeit von Fachkräften schwierig. Sie liegt auf dem letzten Platz der Zufriedenheitsliste der Standortfaktoren. Auch bei der Verfügbarkeit von Auszubildenden und der Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum bestehen Defizite.
Hunting: „Das sind Themen, die kreisweit von Bedeutung sind, sich aber nicht kurzfristig lösen lassen.“ Auf deutliche Kritik stößt die Höhe der Gewerbesteuern, die 78 Prozent der Befragten für sehr wichtig beziehungsweise wichtig und gleichzeitig für überhaupt nicht angemessen beziehungsweise eher nicht angemessen halten (Kreis: 50 Prozent). Gleiches gilt für die Grundsteuer mit 71 Prozent in Porta Westfalica und 45 Prozent im Kreisdurchschnitt.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu rund 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung sowie Steuern und Abgaben antworten und die Wirtschaftsfreundlichkeit von Politik sowie Verwaltung beurteilen. Die Studie wurde im Jahr 2022 kurz vor Amtsantritt von Bürgermeisterin Grotjohann von rc – research & consulting GmbH aus Bielefeld im Auftrag der IHK in den 54 Kommunen Ostwestfalens durchgeführt und wissenschaftlich begleitet.