„Zu den immer wichtiger und dringender werden zentralen Maßnahmen zur Verbes-serung der Standortsituation unserer Unternehmen zählt die Verbesserung der digi-talen Infrastruktur, also die Beschleunigung der Breitbanderschließung mit Glasfaser und der Realisierung des Mobilfunk-Standards 5G,“ sagte Eckhard Rüter, Vollver-sammlungsmitglied der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und Geschäftsführer der Rüter EPV-Systeme GmbH, Minden, gestern (4. August 2020) während der Sommerbereisung der IHK-Zweigstelle Minden. Viele derzeitige und zukünftige Anwendungen, beispielsweise in den Unternehmen und im Verkehr, aber auch in den Schulen und in den Wohnungen würden ein Ausbauniveau erfordern, das derzeit nicht bestehe. In Minden-Lübbecke existierten sehr große Lücken bei der Versorgung mit Glasfaser und Mobilfunk. Diese gilt es kurzfristig zu schließen.
Derzeit laufe auf der Grundlage eines Masterplanes des Kreises Minden-Lübbecke in einzelnen Städten und Gemeinden die Verlegung von Glasfaser für Gebäude, die mit unter 30 MBit/s versorgt sind. Die IHK setzt sich dafür ein, dass der Glasfaserausbau parallel in weiteren Teilregionen des Mühlenkreises gestartet und die Geschwindigkeit des Glasfaserausbaus erhöht wird. Besonderes schnell anzuschließen seien dabei Gebiete mit einem hohen Besatz an Gewerbebetrieben. „Viele Unternehmen hätten es gerne gesehen, wenn der Glasfaserausbau neben dem eher ländlichen Stemwede und Petershagen auch in den wirtschaftlich stärkeren Teilen des Kreises wie bespielsweise in Minden, Porta Westfalica und Bad Oeynhausen begonnen hätte,“ so Rüter.
Im Mühlenkreis gebe es große Gebiete, die zwar mit über 30 Mbit/Sekunde Downloadgeschwindigkeit versorgt und deshalb nicht im Rahmen des Masterplanes für einen Anschluss an das Glasfasernetz vorgesehen seien, wo aber die jeweils vorliegende Leistung nicht ausreiche. Rüter: „Die IHK setzt sich für einen umgehenden Anschluss dieser Gebiete an das Glasfasernetz ein.“ Das gelte auch für Grundstücke, die mit 30 Mbit/s im Breitband-Masterplan als versorgt gelten, bei denen aber faktisch diese 30 Mbit/s nicht erreicht werden. Außerhalb des Breitband-Masterplans werde von verschiedenen Unternehmen in Teilregionen des Kreises ein Ausbau eigenwirtschaftlich ohne öffentliche Förderung realisiert. Diese Glasfaserausbauten erfolgten teilweise in Verbindung mit Richtfunk oder mit Kupfer. Wichtig sei der IHK bei den eigenwirtschaftlichen Ausbauten die nachhaltige Zukunftsfähigkeit dieser Infrastrukturmaßnahmen. Optimal sei eine gigabitfähige Glasfaserleitung. Bei der Ausstattung mit Mobilfunk reiche der flächendeckende Ausbau des Mobilfunk-Standards 4G / LTE durch die drei großen Mobilfunkanbieter nicht. Ziel muss laut Rüter vielmehr die zügige flächendeckende Realisierung des Mobilfunkstandards 5G im Kreisgebiet sein. Bei der IHK-Sommerbereisung informierte sich die IHK, wie sich die derzeitige aktuelle Versorgungssituation im Kreis Minden-Lübbecke darstellt, was geplant ist und wo Beschleunigungsmöglichkeiten und Ergänzungsnotwendigkeiten liegen. Dabei standen in den drei Bereisungsstationen die Teilregionen des Kreises im Blickfeld: In der Bereisungsstation Naue GmbH & Co. KG in Espelkamp-Fiestel ging es um die Städte Espelkamp, Lübbecke, Preußisch Oldendorf und Rahden sowie die Gemeinden Hüllhorst und Stemwede. Die Bereisungsstation Werner-Arzneimittel GmbH in Minden ging auf die Städte Minden, Petershagen und Porta-Westfalica sowie die Gemeinde Hille ein. Die dritte Bereisungsstation primeLine Solutions GmbH, Bad Oeynhausen, konzentrierte sich auf die Stadt Bad Oeynhausen.