Mit großem Bedauern hat die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) die von der Eurobahn angekündigte Ausdünnung des Fahrplans wegen Personalmangels zum 8. April bis mindestens zu den Sommerferien zur Kenntnis genommen.
Dies betrifft in OWL vor allem die Linien „Porta-Express“ (RB78) von Bielefeld nach Nienburg, „Der Warendorfer“ (RB67) zwischen Warendorf und Rheda-Wiedenbrück sowie „Der Leineweber“ (RE82) zwischen Bielefeld und Altenbeken. Damit gibt es tagsüber keine Direktverbindung mehr von Detmold in das Oberzentrum Bielefeld, Fahrten aus dem Kreis Warendorf nach Gütersloh und Bielefeld verlängern sich und werden durch einen zusätzlichen Umstieg unattraktiver. „Der Schienenpersonennahverkehr ist in Ostwestfalen für Pendler stets eine attraktive Möglichkeit gewesen, den Arbeitsplatz zu erreichen. Doch Verlässlichkeit und Pünktlichkeit haben in den vergangenen Jahren bereits abgenommen. Dass nun auch Verbindungen gestrichen werden, ist eine wesentliche Schwächung des Schienenpersonennahverkehrs“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. „Zahlreiche Berufspendler werden von den Einschränkungen betroffen sein. Wir brauchen kurzfristig Ersatzangebote, um die Zugstreichungen zu kompensieren, vor allem zwischen Detmold und Bielefeld“, fordert die IHK-Hauptgeschäftsführerin.
„Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und das Land sollten gemeinsam eine Lösung suchen, um den Schienenpersonennahverkehr in der Region zukunftsfähig aufzustellen. Eine Ausdünnung des Angebots wirkt kontraproduktiv auf die geplante Verkehrswende, führt zu noch volleren Straßen, zu noch mehr Staus und beeinträchtigt die Erreichbarkeit am Wirtschaftsstandort Ostwestfalen insgesamt.“