Die ostwestfälischen Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erwirtschafteten von Januar bis einschließlich September 2021 einen Umsatz von 33,6 Milliarden Euro und lagen damit 6,8 Prozent über dem Wert im Vorjahresvergleichszeitraum. Wie die IHK mitteilt, konnte das Auslandsgeschäft dabei um 10,5 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro besonders deutlich zulegen.
„Trotz der aktuellen Lieferkettenprobleme hat sich die ostwestfälische Industrie in diesem Zeitraum wieder deutlich erholt. Zwar haben die Umsätze in NRW mit einem von Plus von 11,1 Prozent und im Bund mit 12,2 Prozent deutlicher als in Ostwestfalen zugelegt, die Umsätze in unserer Region sind aber auch im letzten Jahr nicht so tief gesunken wie in Land und Bund“, so IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden.
Demnach befanden sich die Gesamt- und die Auslandsumsätze in Ostwestfalen über den Vergleichszahlen aus dem Jahr 2019, also der Zeit vor Corona. Die Inlandsumsätze lagen mit 20,0 Milliarden Euro und einem Plus von 4,4 Prozent ebenfalls über dem Vorjahresvergleichszeitraum, konnten das Niveau aus dem Jahr 2019 (20,5 Milliarden Euro) aber noch nicht erreichen. Die Zahl der Beschäftigten betrug 169.305 Beschäftigte im Durchschnitt der ersten neun Monate und lag damit auf Vorjahresniveau (-0,1 Prozent).
Unter den ostwestfälischen Industriebranchen, die einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro verbuchten, verzeichneten die KFZ-Zulieferer besonders starke Umsatzgewinne (+18,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro), dicht gefolgt von den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (um +18,2 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro) und der Chemieindustrie (+17,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro).
Ebenfalls sehr positiv verlief die Umsatzentwicklung bei den Herstellern von Metallerzeugnissen (+12,5 Prozent auf 3 Milliarden Euro) und beim Maschinenbau mit einem Umsatz von 5,4 Milliarden Euro (+11,9 Prozent). Auch die Möbelhersteller (+7,4 Prozent auf 4 Milliarden Euro) und die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (+2,7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro) konnten höhere Umsätze erwirtschaften.
Negativ verlief die Umsatzentwicklung bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln: Trotz eines Umsatzrückgangs von 9 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro konnte die Branche aber ihre Spitzenposition als umsatzstärkste Industriebranche Ostwestfalens knapp behaupten. „Exportbeschränkungen für Schweinefleisch, eine geschlossene Gastronomie über viele Wochen und auch die Rückkehr zur Normalität nach Hamsterkäufen im vorigen Jahr wirkten sich offensichtlich negativ auf den Branchenumsatz aus“, so von der Heiden.