Auch in der weiter andauernden schwierigen Corona-Zeit gilt es, an die Weitentwicklung von Minden zu denken, an gute Ideen anzuknüpfen und weitere Verbesserungen zu planen. Das stellt die Mindener Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) in ihrer traditionellen IHK-Neujahrserklärung fest.
Im auslaufenden Jahr hätten viele Weihnachtsmärkte zu einer vorweihnachtlichen Stimmung verholfen. Weiterentwickelt und ausgeweitet werden könnten die „Bändchenlösungen“. Sie hätten sich in Städten wie Bad Oeynhausen, Minden und Espelkamp als praktisch erwiesen. In täglich wechselnden Farben ermöglichen sie den Innenstadtbesucherinnen und -besuchern nach einmaligem 2G-Nachweis den Besuch weiterer Einzelhandelsgeschäfte und Weihnachtsmarktstände ohne nochmalige Nachweise.
Eine Fortsetzung im neuen Jahr biete sich an. „Ein Lob geht an alle, die im Hintergrund die Organisation geleistet und die Bändchen vor Ort ausgeben haben“, hebt der Mindener IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting hervor.
Die IHK wünsche sich für die Zukunft, von Vollsperrungen wichtiger Verkehrstrassen abzusehen oder zumindest zeitlich weiter einzugrenzen, wobei die Baulastträger an dieses Anliegen auch immer wieder denken würden. Hunting: „So können die damit verbundenen Behinderungen des Wirtschaftsverkehrs reduziert werden.“
Beispielsweise wurde die „Neue Fahrt“ der Mittellandkanalüberführung in Minden im November für etwa drei Wochen für Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten gesperrt, wodurch die Binnenschiffe nur mit reduzierter Ladung auf die „Alte Fahrt“ von 1915 ausweichen mussten. Wünschenswert seien zudem kürzere wartungsbedingte Sperrungen des Weserauentunnels (B 61 Porta Westfalica), auch wenn diese nur an verkehrsarmen Wochenenden erfolgen.
Sorge bereite der IHK die leider oft kritische Haltung von Bürgerinnen und Bürgern gegenüber Erweiterungen und Entwicklungen von Produktionsbetrieben, beispielsweise zum Neubau des Grohe-Logistikzentrums in Porta Westfalica. „Projekte von Produktionsunternehmen sind Chancen für die Sicherung bestehender und für zusätzliche Arbeitsplätze, für Steuereinnahmen und generell für die Sicherung des Wohlstands unserer Region“, so Hunting.
Positiv für Minden seien die angedachten Entwicklungen auf dem rechten Weserufer. Dort könnten beispielsweise mit der Lage an der Weser und Altem Weserhafen einzigartige Qualitäten entstehen, etwa für hochwertige, kreative Arbeitsplätze oder für Wohnungen für Fach- und Führungskräfte. Dabei müssten jedoch die östlich der Weser ansässigen Betriebe mit ihren Entwicklungsperspektiven, ihren Arbeitsplätzen und ihrer Steuerkraft fest im Blick bleiben.
Den Unternehmen müssten Freiräume und Möglichkeiten für die Zukunft offengehalten werden, auch wenn hierzu noch keine konkreteren Absichten vorlägen. Dass sich das lohne, würden die Pläne der Siegfried Pharma Chemikalien für Produktionsausweitungen zeigen, mit denen die Entwicklungspotenziale am Firmenstandort Minden genutzt werden sollen.
Die IHK hofft, dass sich Dauer und Schärfe der Einschränkungen für die Wirtschaft im Kreis Minden-Lübbecke durch die Omikron-Coronavirusvariante in Grenzen halten werden und sich eine kräftige und von weiteren Virusvarianten ungebremste Erholung anschließen kann. Nach aktueller Einschätzung werde sich der bisher für 2022 erhoffte Wirtschaftsaufschwung zumindest teilweise auf das Jahr 2023 verschieben.