Die IHK sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Gewerbeflächenentwicklung in Bielefeld. Mit Blick auf die aktuelle politische Debatte fordert die IHK eine kritische Überprüfung der Baulandstrategie für Gewerbeflächen.
„2019 haben wir uns zur Einführung der Baulandstrategie in Bielefeld skeptisch geäußert, da am Beispiel Münster dort nach Einführung der Baulandstrategie ein mehrjähriger Stillstand in der Flächenentwicklung eingetreten ist“, erinnert IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.
Seinerzeit habe die IHK gefordert, dass die Stadt Bielefeld zeigen müsse, dass die Baulandstrategie auch bei einer angespannten Haushaltslage und mit gedeckelten Preisen nicht zu einem Stopp in der Flächenentwicklung führe.
„Dieser ist zwar nicht gänzlich eingetreten, aber seit 2019 sind in Bielefeld lediglich knapp 9,5 Hektar Gewerbeflächen in vier Jahren entwickelt worden. Davon entfallen knapp 6 Hektar auf ein einzelnes Bauleitplanverfahren, das eine Firma betrifft und bereits seit 2015 läuft. Die Stadt Bielefeld muss nun das Instrument der Baulandstrategie ernsthaft auf seinen Nutzen, den Abbau jeglicher Hemmnisse und nötigenfalls auch eine Aussetzung überprüfen“, mahnt Pigerl-Radtke.
„Das Angebot an Gewerbeflächen ist in Bielefeld seit Jahren viel zu knapp, es besteht ein akuter Mangel“, betont die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Ohne ausreichend Gewerbeflächen drohe sowohl das Ausbleiben der Ansiedlung neuer Unternehmen als auch die Abwanderung bestehender Betriebe. Pigerl-Radtke: „Bielefeld benötigt dringend eine kurzfristig greifende und langfristig wirkende Strategie zur Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen.“