„Die Instrumente der Digitalisierung schaffen Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich als Personen und ihre Arbeitsprozesse neu zu organisieren - und das völlig unabhängig von Ort und Zeit“, postulierte Holger Piening in seiner Begrüßung als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) zur diesjährigen Fachtagung für Personalmanagement der für Weiterbildung zuständigen IHK-Akademie Ostwestfalen. Rund 70 Personalmanager nahmen an der Veranstaltung in der IHK in Bielefeld teil.
Zum einen sollen die neuen Freiheiten Beschäftigten zu Gute kommen, zum anderen aber auch bisher schlummernde Potenziale bei den Mitarbeitenden gehoben werden, führte Piening aus, der auch Beirat der IHK-Akademie ist. Die Beschäftigten bekämen so die Chance zur aktiven Mitgestaltung an der unternehmerischen Zukunft. Dafür müssten alle – Beschäftigte und Führungskräfte - offen für neue Wege sein.
Das Spannungsfeld, indem sich Entscheider aktuell bewegten, beschrieb Professor Dr. Christina Hoon, Stiftungslehrstuhlinhaberin an der Universität Bielefeld, unter der Überschrift „Ab heute sind wir alle Hipster – über Traditionalisten, Start-Up-Kultur und Kulturwandel.“ Und Professor Dr. Sascha Armutat von der Fachhochschule Bielefeld hob in seinen Ausführungen die wichtige Rolle des Personalmanagements als Gestalter einer insbesondere agilen Unternehmenskultur hervor.
Anhand der Erfolgsfaktoren für das Miteinander in der Dr. Wolff Gruppe in Bielefeld legte ihr Geschäftsführer Dr. Christian Mestwerdt in seinem Bericht dar, wie sich sein Unternehmen trotz relativer Größe eine Wendigkeit erhalte, die es im globalen Wettbewerb mit den Konzerngiganten benötige und besonders stark mache.
Lasse Rheingans, Inhaber der IT-Agentur „Digital Enabler“, zog das Resümee zur Tagung und faszinierte die Zuhörer mit seinem „Ja“ auf die Frage, ob in der heutigen Arbeitswelt wirklich alles anders sei. Er lud ein, herkömmliche Arbeitszeitmodelle wie „nine to five“ in Frage zu stellen. Es gelte unternehmensindividuell Modelle zu entwickeln, die der Komplexität und dem Veränderungstempo im Arbeits- und Privatleben gerechter würden als traditionelle Vereinbarungen.
Die IHK-Fachtagung für Personalmanagement fand bereits zum fünften Mal statt. „Unser Ziel ist es, Verantwortlichen im Personalmanagement durch wissenschaftliche Beiträge einerseits und viele Praxisbeispiele aus Unternehmen andererseits Impulse für ihre strategische Personalarbeit zu geben“, erläuterte Initiatorin Annette Pieper. „Natürlich bietet der Austausch auf Augenhöhe dabei auch immer die gute und beabsichtigte Gelegenheit, sich in der Region zu vernetzen“, führte die Leiterin des Fachbereiches Betriebswirtschaftliche Weiterbildung der IHK-Akademie weiter aus. „Wir möchten, dass die Leitenden der Personalabteilungen aus Ostwestfalen ein gutes Angebot hier vor Ort dazu finden und freuen uns über eine wachsende Resonanz“, ergänzte Ute Horstkötter-Starke, Geschäftsführerin der IHK-Akademie.
Die nächste IHK-Fachtagung für Personalmanagement findet übrigens am 26. September 2019 zum Thema „Talentmanagement“ statt.