Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) begrüßt die Überlegungen der Stadt Bünde, ihre Gewerbesteuer zu senken. Mit der Senkung der fiktiven Hebesätze zur Gewerbesteuer auf 414 Punkte habe das Land Nordrhein-Westfalen den Weg frei gemacht für entsprechende Steuersenkungen.
Im Kreis Herford liegen die Hebesätze in allen Kommunen von 420 in Spenge, 425 in Bünde, 430 in Herford, Rödinghausen und Vlotho, 431 in Löhne, 435 in Hiddenhausen, 442 in Kirchlengern bis hin zu 465 in Enger teilweise deutlich über diesem Wert.
„Während viele Kommunen bei der Grundsteuer B den Vorgaben des Landes mit der Anhebung des Hebesatzes folgten, unterbleibt das allerdings bei der Senkung der fiktiven Gewerbesteuer-Hebesätze“, kritisierte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe. „Das ist nicht konsequent“.
Im Hochsteuerland NRW ist die Gewerbesteuer nach seinen Worten ein substantieller Kostenfaktor für die Unternehmen. Gerade in der direkten Nachbarschaft zu Niedersachsen, wo die Hebesätze zumeist drastisch unter denen der nordrhein-westfälischen Nachbarkommunen lägen, machten sich die Unterschiede deutlich bemerkbar.
Die IHK appelliert deshalb an die Kommunen im Kreis Herford, die Gewerbesteuer generell abzusenken. „Auch das häufig vorgebrachte Argument, Nachteile bei den Schlüsselzuweisungen befürchten zu müssen, trägt durch die Senkung der fiktiven Hebesätze vom Land auf 414 Punkte nun nicht mehr“, begründet Grefe.