Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) appelliert an die Politik in Bielefeld und Gütersloh, den Ausbau der B 61 zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld nicht in Frage zu stellen. „Der Ausbau der B 61 ist im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans und im Masterplan zur Umsetzung des Fernstraßenbedarfsplans des Landes. Es ist ein Projekt mit hohem Nutzen für die Wirtschaft“, erläutert der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe.
„Bereits heute ist die B 61 an der Kapazitätsgrenze. Der Wirtschaftsverkehr zwischen Bielefeld und Gütersloh wird aber auch in den nächsten Jahren zunehmen. Daher hatte auch der Regionalrat in Detmold bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans im Jahre 2016 den Ausbau mit großer Mehrheit befürwortet. An der Notwendigkeit hat sich seither für die Wirtschaft nichts geändert.“ Der weitere Planungsprozess, der noch nicht einmal gestartet sei, solle vielmehr stringent abgearbeitet werden.
„Die im Rahmen der Linienfindung zu erarbeitende Umweltprüfung wird die bestmögliche Trassenführung unter Berücksichtigung der Belange der Betroffenen und des Umwelt- und Naturschutzes liefern“, ist sich Grefe sicher. Den durchaus wichtigen Belangen des Naturschutzes werde im späteren Planfeststellungsverfahren Rechnung getragen, beispielsweise durch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen.
Die IHK unterstützt grundsätzlich die Verbesserung des ÖPNVs und die Förderung des Radverkehrs zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld. Für den Wirtschaftsverkehr, zu dem der Güterverkehr, die Kunden- und Pendlerverkehre zählten, sei das Projekt allerdings von besonderer Bedeutung. Grefe: „Es kann nicht alles auf die Schiene oder das Fahrrad verlagert werden. Die Straße und auch die Knotenpunkte der B 61 sind in diesem Bereich heute schon überlastet. Wir brauchen eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, um den Industrie- und Wirtschaftsstandort Ostwestfalen zukunftsfähig zu halten.“