Der Brexit stand im Fokus der jüngsten Sitzung des Außenwirtschaftsausschusses der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK): Das Gremium tagte auf Einladung des 1923 gegründeten Traditionsunternehmens Hermann Sewerin GmbH an dessen Stammsitz in Gütersloh. Dr. Swen Sewerin, in vierter Generation Geschäftsführer des Familienunternehmens und Mitglied des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, gab in einem Kurzvortrag einen Überblick über seine Firma, die seinen Schilderungen nach mit Produkten und Dienstleistungen Technologieführer in der Gas- und Wasserversorgungswirtschaft sei. Das Unternehmen habe 300 Beschäftigte und sei in über 80 Ländern erfolgreich am Markt. „Effektive Innovationsprozesse und konsequente Internationalisierung mit einem flächendeckenden Vertriebsnetz aus Ingenieuren, Tochterfirmen und Partnern sichern dabei das Wachstum und die Zukunft des Unternehmens in Deutschland“, betonte Sewerin.
Im Anschluss an eine Besichtigung der Fertigung stand der Brexit im Fokus der Sitzung. Dabei informierte der britische Generalkonsul Rafe Courage aus Düsseldorf über den Stand der Dinge und stand darüber hinaus überaus offen Rede und Antwort zum kontrovers diskutierten Austritt der Britten aus der EU. Vor dem Hintergrund, dass es bereits der dritte Brexit-Termin sei, auf den sich Brüssel eingelassen habe, seien nun besondere Anstrengungen notwendig, um die Trennung möglichst verträglich zu gestalten. Hierzu nahm er auch die Sorgen der Anwesenden mit nach Hause. So müsse die Anerkennung von Prüfzeugnissen auch nach dem Austritt sichergestellt sein. Zudem dürften keine unnötigen neuen Normen und protektionistische Zertifizierungen auf kontinentale Unternehmen zukommen. Mit Blick nach vorn schloss der Generalkonsul mit dem Aufruf, nicht das zu betonen, was die EU-27 und das Königreich trenne, sondern das, was beide eine.
Oliver Höner, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, hob abschließend noch einmal die Bedeutung der Ausschussarbeit hervor. Das im Februar 2019 neu konstituierte Gremium umfasse zurzeit 57 Mitglieder aus allen Kreisen und Branchen Ostwestfalens. Er sei damit der Querschnitt aller Unternehmen und Impulsgeber für die IHK-Arbeit im internationalen Geschäft. Die Mitglieder sähen sich als Ansprechpartner und Netzwerk für alle international tätigen regionalen Unternehmen. Insbesondere beschäftigten den Ausschuss die Themen Freihandel und Protektionismus, Fachkräftesicherung, die Internationalisierung – und natürlich der Brexit.