Das wirtschaftspolitische Szenario in der Türkei wird auch für ostwestfälische Unternehmen immer bedrohlicher und die Unsicherheit wächst, die Geschäfte vor Ort perspektivisch aufrecht zu erhalten. So lautet das Fazit einer Diskussion der Mitglieder des Außenwirtschaftsausschusses der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), die sich jetzt auf Einladung der Gauselmann Gruppe zur Sitzung auf Schloss Benkhausen trafen. Dennoch sei die Türkei für Deutschland ein wichtiger Wirtschaftspartner mit intensiven unternehmerischen Verbindungen, die kurzfristig nicht aufgegeben werden sollten, appellierte Frank Kaiser, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der deutschen Auslandshandelskammer in Istanbul, an die Anwesenden.
Die Gauselmann Gruppe informierte in der Sitzung insbesondere über ihr internationales Geschäft. „Mit unseren Spielbetrieben sind wir zunehmend auf den europäischen Märkten präsent“, erläuterte Dieter Kuhlmann, Vorstandsmitglied und verantwortlich für europaweit mehr als 700 Spielstätten einschließlich Spielbanken und Casinobetrieben auf Kreuzfahrtschiffen. „Vor dem Hintergrund gravierender gesetzlicher Restriktionen gegenüber unserer Branche setzen wir unseren Fokus auf den Ausbau internationaler Aktivitäten, nicht nur im Bereich der Spielbetriebe, sondern auch bei Automaten- und Sportwettenangeboten“, ergänzte Firmengründer und Vorstandssprecher Paul Gauselmann.
Die Mitglieder des Außenwirtschaftsausschusses – Unternehmer und Manager aus weltweit aktiven ostwestfälischen Unternehmen – wollen trotz oder gerade wegen der Eintrübung der deutschen Exportchancen aufgrund der Zunahme weltweiter Unsicherheiten und Handelshemmnisse wie Zölle die Interna-tionalisierung in Ostwestfalen weiter vorantreiben. Besondere Schwerpunkte bilden dabei die Märkte in Europa, Asien und Amerika. Das dafür erforderliche regionale, persönliche Networking der ostwestfälischen Unternehmen zu stärken, bleibe Ziel der Ausschussarbeit, erklärte Oliver Höner, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses.