90 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmern bewerten ihren Wirtschaftsstandort Rödinghausen als sehr gut oder gut. Das ergab die Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), an der sich kreisweit 445 Unternehmen beteiligten, davon 30 aus Rödinghausen. Vorgestellt wurden die Ergebnisse am 5. Oktober 2023 während eines Pressegesprächs in der Häcker Küchen GmbH & Co. KG in Rödinghausen.
Zudem finden 88 Prozent die Erreichbarkeit ihrer Betriebsstandorte mit dem Auto wichtig oder sehr wichtig und sind damit zufrieden oder sehr zufrieden. Die IHK-Umfrage zeigt aber auch Handlungsbedarfe auf, speziell in den Themenfeldern „Verfügbarkeit von Fachkräften und Auszubildenden“, „Digitale Informations- und Beratungsangebote der Verwaltung“ sowie „Lademöglichkeiten für eMobilität“.
„Gerade die Verfügbarkeit von Fachkräften und Auszubildenden ist für die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes von herausragender Bedeutung und wichtig für dessen Entwicklung“, unterstrich IHK-Geschäftsführer Götz Dörmann. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibe aber auch zukünftig schwierig, denn für 74 Prozent der Unternehmen ist die Verfügbarkeit von Fachkräften zwar wichtig – bei den Azubis sind es 67 Prozent -, sie sind damit aber jeweils weniger zufrieden bis unzufrieden.
83 Prozent der Befragten würden Rödinghausen anderen Unternehmen bei Ansiedlungsüberlegungen weiterempfehlen und knapp die Hälfte würde in den Standort investieren, sofern sie in den nächsten Jahren expandieren wollen. „Dieses Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und bietet für Rödinghausen eine große Chance, auch zukünftig bereits ansässige Unternehmen an den Standort zu binden sowie neue Betriebe zu gewinnen“, erläuterte Dörmann.
Mit den meisten Standortfaktoren aus dem Bereich „Lebensqualität“ sind die Unternehmen in Rödinghausen ebenfalls zufrieden, so die Umfrage. Dazu zählen das Erholungs- und Grünraumangebot, das Betreuungsangebot für Pflegebedürftige und Kinder, das Sport- und Freizeitangebot sowie die Toleranz und Weltoffenheit der Bürgerinnen und Bürger.
Bei der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren durch die Verwaltung sowie bei der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen sehen die Betriebe hingegen Verbesserungsbedarf: 52 beziehungsweise 47 Prozent finden diese Standortfaktoren wichtig, sind damit aber gleichzeitig weniger zufrieden oder unzufrieden.
Ebenfalls Optimierungsbedarf gibt es bei der Höhe der kommunalen Gebühren und der Gewerbesteuer: Zwei Drittel der Befragten halten die kommunalen Gebühren für unangemessen, also für zu hoch. Bei der Gewerbesteuer sind es laut IHK-Befragung 62 Prozent.
„Die Firmen benötigen gerade in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation verlässliche und gute Rahmenbedingungen. Dazu gehören auch angemessene Gebühren und Steuern", forderte Dörmann.
Bei der IHK-Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.