Die Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. ist einer von drei Preisträgern des Nachhaltigkeitspreises 2020. Der Verein präsentierte am 29. September sein ausgezeichnetes Projekt den lokalen Medien. Den Preis vergab die Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft nach 2014 und 2016 zum dritten Mal anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums. Die Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. und die ZF Friedrichshafen AG, Werk Bielefeld, sind die weiteren Preisträger.
Eine achtköpfige Jury unter Vorsitz von Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), bewertete die umfangreichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Holzmanufaktur Harsewinkel, das „Partnerschaftliche Projekt Grüner Standort“ des Bauunternehmens Depenbrock und die „Aufarbeitung einer pneumatischen Kupplungsbetätigung" der ZF Friedrichshafen AG, Werk Bielefeld, gleichrangig und entschied, den mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Preis zu drei gleichen Teilen an die Holzmanufaktur Harsewinkel, Depenbrock Bau und ZF Bielefeld zu vergeben.
„Um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, benötigen wir Knowhow und Innovationskraft“, betonte DBU-Generalsekretär Bonde Mitte September bei der Preisverleihung in der IHK Ostwestfalen. „In der Holzmanufaktur Harsewinkel spielt insbesondere die soziale Säule der Nachhaltigkeit eine tragende Rolle“, so Bonde. Vor allem Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Hintergrund haben nach den Worten des DBU-Generalsekretärs in der Manufaktur die Möglichkeit, berufsorientierte Erfahrungen zu sammeln, eigene Stärken zu entdecken und Fähigkeiten zu entwickeln – technische und digitale ebenso wie soziale und kommunikative Kompetenzen. Bonde: „Die Manufaktur als Bindeglied zwischen Schule und Wirtschaft mit einem Fokus auf den nachhaltigen Werkstoff Holz hat uns als Jury überzeugt.“
„Ich freue mich, dass wir drei Preisträger mit jeweils sehr hochwertigen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Projektinhalten auszeichnen können. Das verdeutlicht das große Potenzial, das in der ostwestfälischen Wirtschaft zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorhanden ist", belobigte Bodo Cordes, Vorstandsvorsitzender der Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft, die Holzmanufaktur Harsewinkel und die beiden weiteren Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs.
Die Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. vermittelt als externer Lernstandort in den Gebäuden der Städtischen Gesamtschule Harsewinkel Schülerinnen und Schülern von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II handwerkliche und technische Tätigkeiten rund um den Werkstoff Holz. Alle Werkstücke werden aus Restmaterialien angefertigt, die zahlreiche holzbearbeitende Unternehmen aus der Region zur Verfügung stellen. Dieses Material kann somit weiter stofflich genutzt werden.
Der sogenannte „Baum-Euro“, der von allen Besuchern der Werkstatt pro Teilnahme entrichtet wird, dient in räumlicher Nähe zur Schule der Pflanzung neuer Bäume. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dadurch, dass im Sinne umweltverantwortlichen Handelns die Entnahme nachwachsender Rohstoffe immer wieder ausgeglichen werden muss. Die im Rahmen dieses Projektes vorbildliche Verknüpfung zwischen Umweltschutz und Berufsorientierung, an dem sich derzeit vierzehn regionale Unternehmen beteiligen, hat die Jury besonders beeindruckt.
„Es freut uns enorm, dass gerade unsere herausgestellte Verbindung von Naturschutz mit beruflicher Orientierung die Jury überzeugt hat“, unterstrich Dr. Wolfgang Strotmann, Vorstand der Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. „Gerade diese Verknüpfung liegt unserem Verein am Herzen.“
Insgesamt bewarben sich 30 Teilnehmer mit ihren Projekten um den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis, den die von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld gemanagte Umweltstiftung vergibt. An der Ausschreibung konnten sich Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, Bildungsträger, weiterführende Schulen und sonstige Interessenten, wie Initiativen oder Vereine beteiligen. Der thematische Schwerpunkt musste im Bereich des Umweltschutzes liegen und einen Bezug zur Wirtschaft und zur Region Ostwestfalen haben. Es konnte sich sowohl um abgeschlossene Projekte aus den Jahren 2018 oder 2019 als auch um aktuell laufende Maßnahmen handeln.