„Heimat Shoppen reloaded – Impulse für die StadtAgenda von morgen“ lautete der Titel des Forums der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), das jetzt in der IMA Innovationsmanufaktur in Gütersloh stattfand. Dabei diskutierten Fachleute aus NRW unter der Moderation von postert.hamburg, einer Gesellschaft für Stadtentwicklung und Stadtmanagement, über Strategien und Lösungsansätze für zukunftsfähige Innenstädte. „Die IHK-Handelsinitiative heimat shoppen hat sich in den vergangenen zehn Jahren als eine starke Marke etabliert. Zu diesem runden Geburtstag wollen wir neue Impulse setzen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.
„Die zunehmende Komplexität der Aufgabenstellung, Innenstädte lebens-,
liebens- und lohnenswert zu entwickeln, fordert das Zusammenspiel aller Innenstadtakteure, das wir mit dieser Kampagne vorantreiben und weiter fördern“, ergänzte die IHK-Chefin. Denn ohne diese Akteure würden nicht nur die Innenstädte veröden, sondern auch viele Gemeinwohlfunktionen verloren gehen. Pigerl-Radtke: „Die IHK möchte mit heimat shoppen dieser Problematik langfristig entgegenwirken.“
Schwerpunkte der Expertenrunde waren die Multifunktionalität der Zentren und alternative Nutzungskonzepte. „Hierbei geht es um den Wert einer Stadt und deren ganzheitliche Betrachtung“, erläuterte Agenturinhaber Stefan Postert. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang über die „All-in-City“, in der Wertschöpfung stattfindet, aber auch Erlebnisraum zwischen Arbeiten, Wohnen und Freizeit geschaffen wird. Es wurden Beispiele diskutiert, die diese Transformation in den Städten beinhalteten. „Um diesen Wandel zu schaffen, ist auch mehr Mut der handelnden Personen gefordert“, ergänzte IHK-Referatsleiter Marco Rieso. Es gehe darum, den sich wandelnden Ansprüchen der Besucherinnen und Besucher sowie Kundinnen und Kunden in den Städten gerecht zu werden.
Rund 50 Einzelhändler, Gastronomen und weitere Dienstleister sowie Vertreter von Stadt, Handelsverband, IHK und Wirtschaftsförderern debattierten über lebenswerte, liebenswerte und lohnenswerte Innenstädte. Zentrale Fragen in diesem Zusammenhang waren die Stärken einer Stadt, die zu wenig berücksichtigt würden, sowie zukünftige Geschäftsmodelle des stationären Einzelhandels. Der Beratungsprozess dazu werde fortgesetzt und soll bei einem weiteren Forum Anfang September in konkrete Empfehlungen und Maßnahmen münden.
Nachdem die Kampagne „heimat shoppen“ 2014 ins Leben gerufen worden war, haben sich inzwischen bundesweit 47 IHKs angeschlossen und jeweils mit Akteuren vor Ort die Initiative gelebt. Die Kampagne sensibilisiert für die Relevanz des örtlichen Einzelhandels, der Gastronomie und Dienstleister. Sie alle beleben die Innenstädte und Ortsteilzentren, unterstützen Vereine und Schulen und sorgen so für das Gemeinwohl.