Luka Jovanovic aus Serbien hat jetzt den 25.000sten Anerkennungsbescheid von der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) in Nürnberg erhalten, also vom bundesweit tätigen Kompetenzzentrum deutscher Industrie- und Handelskammern zur Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse. Der in Frankfurt lebende Mann hat im Referenzberuf „Fachinformatiker- Fachrichtung Anwendungsentwicklung“ seine Ausbildung absolviert. Bei der IHK Ostwestfalen sind bislang 1.298 derartiger Anträge positiv beschieden worden. „Mit diesem Gesetz haben alle Personen mit einem Ausbildungsabschluss aus dem Ausland einen Rechtsanspruch auf die Überprüfung der Gleichwertigkeit ihres Examens mit einem deutschen Referenzabschluss“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.
In Ostwestfalen sei dies stark nachgefragt: 2.245 Anfragen mündeten bislang in 1.828 konkrete Anträge. Damit liege die hiesige IHK im bundesweiten Vergleich an dritter Stelle hinter den IHKs München und Berlin. 60 Prozent der bisherigen hiesigen Anträge seien voll anerkannt worden, 40 Prozent teilweise.
„Die FOSA ist von den IHKs gegründet worden, um das Expertenwissen zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu bündeln und die Verfahren zu beschleunigen“, erklärt die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Die jeweilige IHK sei dabei für die Beratung der Antragsteller in ihrem Bezirk zuständig. Im Anerkennungsverfahren können Fachkräfte mit ausländischen, staatlich anerkannten Berufsabschlüssen prüfen lassen, ob ihre Qualifikation mit dem jeweiligen deutschen Referenzberuf gleichwertig sei. Dabei werde das ausländische Zeugnis mit einer deutschen Qualifikation verglichen, im Idealfall als gleichwertig eingestuft und ein Anerkennungsbescheid ausgestellt. „Der Bescheid schafft eine Transparenz bezüglich der Ausbildungsabschlüsse auf dem Arbeitsmarkt und hilft Fachkräften aus dem Ausland zusätzlich bei der Visums-Beantragung“, führt Pigerl-Radtke aus.
Die örtlichen IHKs führten die Anerkennungsberatungen durch, arbeiteten eng mit der IHK FOSA zusammen und unterstützten die Antragsteller in allen Belangen der beruflichen Anerkennung. Das Spektrum der Ausbildungsstaaten sei in Ostwestfalen sehr breit gestreut. Eine hohe Anzahl von abgeschlossenen Anerkennungsverfahren käme von Antragstellern aus Polen, Syrien, der russischen Föderation gefolgt von der Türkei. „Die meisten Bescheide hat die IHK FOSA in unserer Region für kaufmännische Berufe, Elektro- und Metallberufe erstellt“, berichtet die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Neben bereits hier lebenden Fachkräften, die eine Anerkennung ihres jeweiligen Berufsabschlusses anstrebten, erreiche die IHK immer mehr Anfragen aus Drittländern wie der Türkei und den Westbalkanländern, die im Zuge der Fachkräftezuwanderung ihre Abschlüsse anerkennen lassen wollen.
Weitere Informationen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erteilt die IHK unter der Telefonnummer 0521 554-163 (Şengül Budak, Berufsbildung International), per E-Mail unter s.budak(at)ostwestfalen.ihk.de oder im Internet unter www.ostwestfalen.ihk.de.