IHK-Umfrage unter Unternehmen in Bad Oeynhausen:
Ihren Wirtschaftsstandort innerhalb von Bad Oeynhausen bewerten 81 Prozent der Unternehmen als sehr gut oder gut. Das ergab die Standortumfrage 2022 der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), an der sich 80 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen beteiligten. Insgesamt 77 Prozent der Betriebe würden ihren Wirtschaftsstandort weiterempfehlen. Im gesamten Kreis sind es 69 Prozent.
Besonders zufrieden zeigten sich die hiesigen Unternehmen mit dem Erholungs- und Grünraumangebot und der medizinischen Versorgung. Schwierig sei die Situation bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und der kommunalen Verkehrspolitik. Die Ergebnisse wurden Bürgermeister Lars Bökenkröger von IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting vorgestellt.
81 Prozent der Befragten würde sich wieder für Bad Oeynhausen entscheiden (Kreis 77 Prozent). Mit dem Baustellenmanagement sind nur 34 Prozent sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden und mit der kommunalen Verkehrspolitik nur 33 Prozent.
„Das ist angesichts der vielen Straßen- und Bahnbaustellen nicht verwunderlich. Allerdings ist die Stadt nicht für alle Baustellen zuständig,“ so Hunting. „Oft hat die Stadt Schlimmeres verhindert. Das gilt beispielsweise für die einspurige Befahrbarkeit der komplett zu erneuernden Flutmuldenbrücke. Auch bei der Bahnübergangs-Baustelle in der Detmolder Straße hat die Stadt mögliche Probleme vorausschauend verhindert,“ ergänzte Bökenkröger.
Mit der Erreichbarkeit des Betriebsstandortes mit dem Auto sind 87 Prozent sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden, was ein vergleichsweise guter Wert ist. Oft wird die Autobahnanbindung als Stärke hervorgehoben.
Bad Oeynhausen kann in vielen Teilbereichen punkten. Das hängt mit den Parks und Grünzügen, aber auch mit den vielen und angesehenen Kliniken und Rehaeinrichtungen zusammen.
Hunting: „Auf der Mängelliste steht der Arbeitskräftemangel ganz oben. Daran müssen viele Beteiligte arbeiten, wobei die Stadt beispielsweise bereits seit Langem mit der Ausbildungsplatzbörse und dem Stadtmarketing gegensteuert.“ Für 75 Prozent (Kreis 70 Prozent) sei die Verfügbarkeit von Fachkräften wichtig, damit aber weniger zufrieden beziehungsweise unzufrieden. Insgesamt schwierig sei auch die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum. Das betrachten 45 Prozent (Kreis 47 Prozent) als wichtig, sind damit aber weniger zufrieden bis unzufrieden.
Auf Kritik stoße die Gewerbesteuerhöhe, der Breitbandausbau, der Mobilfunkausbau und die Lademöglichkeiten für eMobilität. Beim Breitbandausbau hat die Stadt aber über die Stadtwerke mit der Firma Greenfiber eine Kooperationsgesellschaft für den flächendeckenden Glasfaserausbau beschlossen. Nur 44 Prozent der Befragten halten die Höhe der Gewerbesteuer für vollkommen angemessen beziehungsweise eher angemessen.
Die Interessen der Wirtschaft in der Kommunalpolitik eher oder voll berücksichtigt sehen 67 Prozent. Im Kreis streut dieser Wert je nach Stadt und Gemeinde zwischen 34 und 89. Kreisdurchschnitt sind 63 Prozent. Die Interessen der Wirtschaft in der Kommunalverwaltung eher oder voll berücksichtigt sehen 63 Prozent der Befragten (Kreis 61 Prozent).
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu rund 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung sowie Steuern und Abgaben antworten sowie die Wirtschaftsfreundlichkeit von Politik und Verwaltung beurteilen. Die Studie wurde von rc – research & consulting GmbH aus Bielefeld im Auftrag der IHK in den 54 Kommunen Ostwestfalens durchgeführt und wissenschaftlich begleitet.