Ihr Einsatz am Herd hat sich für Pierre Amling, Kirchlengern, und Arnaud Brun, Bielefeld, gelohnt: Sie haben ihre praktische Prüfung zum Küchenmeister vor dem Prüfungsausschuss der IHK erfolgreich bestanden. Aus den Händen der Ausschussvorsitzenden Klaus-Wilfried Meyer und Adolf Hunger haben sie ihre Meisterbriefe in Empfang genommen. „Meister zu sein heißt: Besser sein als viele andere“, betonte Meyer in seiner Laudatio auf die beiden neuen Küchenmeister. Amling kocht im Holiday Inn in Osnabrück, Brun ist Küchenchef und Ausbilder bei der „Lippischer Kombi Service gGmbH“ in Detmold.
Eine einschlägige Ausbildung und mehrjährige Berufspraxis in der Gastronomie sind Voraussetzung, um sich für die berufsbegleitende Küchenmeister-Fortbildung anzumelden. Aufgabe der praktischen Prüfung ist es, aus Produkten eines vorgegebenen Warenkorbes ein fünf-Gänge-Menü zuzubereiten. In diesem Jahr war der Korb unter anderem mit Lamm, Wildente, Seezunge, Riesengarnelen und Brombeeren gefüllt.
Das Ergebnis konnte sich sehen und schmecken lassen: Ob „Putenleber-Terrine, Parmesan-Türmchen und Zwetschgen-Schalotten-Chutney“ als kalte Vorspeise, „Gebratene Carabineros und Praline von der Seezunge mit Hummersauce“ als Zwischengericht oder „gegrilltes Lammfilet vom Salzstein mit Barolo, Topinambur-Püree und glacierten Kräutersaitlingen“ als Hauptgang und zum Abschluss Cointreau-Pralinen überzeugten die Prüfer.
Dabei musste das Menü innerhalb eines engen Zeitplans zubereitet und angerichtet werden. Neben der eigentlichen Arbeit am Herd gehörten außerdem die komplette Organisation und Vorbereitung in der Küche, die richtige Lagerung und der Einsatz der Lebensmittel zur Prüfung dazu.
Dank der modernen und großzügigen Ausstattung wurden die praktischen Prüfungen auch in diesem Jahr wieder in der Küche des Felix-Fechenbach-Berufskollegs in Detmold abgenommen. Ein eigens bestellter Hygienebeauftragter überwachte einen sicheren Ablauf, Gäste konnten in diesem Jahr coronabedingt nicht zugelassen werden.
Um als Führungskraft in der Gastronomie erfolgreich arbeiten zu können, sind zusätzlich zu den praktischen Fähigkeiten ebenso weitere Kenntnisse unerlässlich. Dazu zählen beispielsweise das Erstellen von Marketingkonzepten, die Beachtung von Qualitätsanforderungen und einschlägige Rechtsvorschriften, die Beratung von Gästen oder auch die Mitarbeiterführung. Ausschussvorsitzender Meyer appellierte an die beiden neuen ostwestfälischen Küchenmeister, ihr Know-how auch in den Dienst für einen qualifizierten Nachwuchs zu stellen und sich besonders auch in der Ausbildung zu engagieren.
Bei der Prüfung zum Küchenmeister handelt es sich um einen der traditionsreichsten Abschlüsse in der Gastronomie. Von den bundesweit rund knapp 600 Meisterprüfungen im Hotel- und Gaststättenbereich haben 2019 allein über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Küchenmeisterprüfung abgelegt, etwa 60 Prozent diese auch bestanden. Bei der IHK Ostwestfalen finden seit 1995 Küchenmeisterprüfungen statt.