„Die aktuellen Ausbildungszahlen stimmen uns hoffnungsfroh und optimistisch“, freut sich Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) angesichts eines leichten Plus von 0,2 Prozent an eingetragenen Ausbildungsverträgen von Januar bis Ende April 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (3.009 Verträge, 2020: 3.004 Verträge). Somit konnte im ostwestfälischen IHK-Bezirk das Minus von 7,7 Prozent im ersten Quartal in den insgesamt rund 150 IHK-Berufen in Industrie, Handel und Dienstleistung in ein Plus umgewandelt werden. Damit liegt Ostwestfalen bei den eingetragenen Ausbildungsverträgen unter den 16 IHKs in NRW auf Rang zwei.
Auch der Negativtrend von minus 9,5 Prozent zum Ende des ersten Quartals im Schnitt der IHKs in NRW konnte zu Ende April deutlich reduziert werden, auf minus 4,4 Prozent. „Das ist umso erfreulicher, weil es zeigt, dass trotz Corona und der dadurch bedingten mangelnden Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler diverse Hilfestellungen wie Videochats mit Unternehmen und Ausbildungsbotschaftern sowie digitale Speed-Datings offensichtlich Früchte getragen haben“, erläutert Pigerl-Radtke.
Zur positiven Entwicklung bei den Ausbildungszahlen der IHK trugen im kaufmännischen Bereich die Zunahmen der Einträge bei den Kaufleuten im E-Commerce (+38,9 Prozent), den Fachkräften für Lagerlogistik (+23,9 Prozent), den Kaufleuten für Versicherung und Finanzen (+25 Prozent) und den Industriekaufleuten (+6 Prozent) bei. Im gewerblich-technischen Bereich ragten die Fachinformatiker (+17,9 Prozent), die Holzmechaniker (+29,8 Prozent) und die Elek-troniker für Betriebstechnik (+8,7 Prozent) positiv hervor. Rückgänge habe es insbesondere bei den stark durch die Corona-Pandemie negativ beeinflussten Branchen wie Hotel und Gaststätten (-32,1 Prozent) gegeben sowie im Handel (-4,5 Prozent).
„Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung gibt es noch viele Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, und zahlreiche Unternehmen, die attraktive Lehrstellen für dieses Ausbildungsjahr anbieten“, erklärt Mechthild F. Teupen, kommissarische IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung. Sie rät deshalb Jugendlichen, jede Gelegenheit zu nutzen, sich beraten zu lassen, an Speed-Datings teilzunehmen und beispielsweise in der IHK-Lehrstellenbörse nach freien Plätzen Ausschau zu halten. „Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de sind aktuell noch über 1.000 attraktive Ausbildungsplätze in Unternehmen unserer Region vorhanden“, betont Teupen. Auch Unternehmen unterstütze die IHK bei der Suche nach Auszubildenden, und zwar mit ihrem gesamten Instrumentarium wie Ausbildungsberatung, Hilfestellungen bei der „Passgenauen Besetzung“ oder etwa den Ausbildungsbotschaftern.