Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit:
87 Prozent der befragten Firmen bewerten die Stadt Werther als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut. Die Stadt punktet insbesondere bei der Erreichbarkeit der Betriebsstandorte und der Umweltqualität. Auch viele Aspekte aus dem Bereich „Lebensqualität“ finden eine hohe Zustimmung.
Unter anderem die Infrastruktur (Betreuungsangebote für Kinder etc.), das Sport-, Freizeit- und Erholungsangebot und die Sicherheit in Werther werden positiv bewertet. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
„Das ist erstmal ein guter Wert, allerdings zeigen einige Detailbewertungen des Wirtschaftsstandortes Werther noch Steigerungspotenzial“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. So würden nur 60 Prozent Werther als Wirtschaftsstandort anderen Unternehmen empfehlen.
„Das sind 20 Prozentpunkte weniger als im Kreisdurchschnitt“, so Marcinkowski. Auch würden sich nur 72 Prozent wieder für Werther als Standort entscheiden. „Auch damit liegt Werther am unteren Ende im Kreis Gütersloh“, ergänzt IHK-Geschäftsführer Dr. von der Heiden. Der Kreisdurchschnitt liegt bei 85 Prozent.
„Die Erreichbarkeit des Betriebsstandortes mit dem Auto und auch die Parkmöglichkeiten werden in Werther von den Unternehmen positiv hervorgehoben“, sagt Dr. von der Heiden. „Allerdings fehlen Flächen an vielen Stellen in Werther.“ Mit der Verfügbarkeit von Gewerbeimmobilien, von Erweiterungs- und Gewerbeflächen und von geeignetem Wohnraum zeigen sich die Betriebe mehrheitlich weniger zufrieden bis unzufrieden, obwohl diese Standortfaktoren gleichzeitig als sehr wichtig oder wichtig eingestuft werden.
Dr. von der Heiden: „Auch wenn zum Befragungszeitraum das durch die Energiekrise forcierte schwierige Umfeld nicht vollkommen erkennbar war, appellieren wir gerade in dem aktuellen schwierigen Umfeld, die Wirtschaft zu unterstützen. Die hiesigen Unternehmen sind die Grundlage für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen - und damit für Wohlstand und Lebensqualität.“
Insgesamt weniger gut bewertet wird zudem die Kommunalpolitik: Nur 62 Prozent stimmten der Aussage „Die Kommunalpolitik berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu - der Durchschnittswert im gesamten Kreis liegt bei 73 Prozent, der Spitzenreiter Verl erhält hier 96 Prozent. Die kommunale Verwaltung schneidet aber besser ab: Bei der Frage, ob die kommunale Verwaltung die Interessen der Wirtschaft berücksichtigt, liegt Werther über dem Kreisdurchschnitt.
„Gemeinsam versuchen Wirtschaftsförderung und Hausspitze bestmöglich die Bedürfnisse der Unternehmen zu hören und zu unterstützen. Leider liegt manches nicht in unserer Hand, aber durch unsere Erfahrung und unser Netzwerk können wir gemeinsam mit engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern oft Verbesserungen und Lösungen in die Wege leiten. Die gute Infrastruktur in Werther, das gute Umfeld, wie Hochschulen und Unternehmen der Wertschöpfungskette und die Zusammenarbeit mit pro Wirtschaft GT helfen uns dabei“, so Bürgermeister Veith Lemmen.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 31 Firmen aus Werther beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.