Umfrage von IHK und Unternehmerverband zur Standortzufriedenheit
82 Prozent der befragten Firmen würden sich erneut für die Gemeinde Steinhagen als Wirtschaftsstandort entscheiden, 76 Prozent anderen Unternehmen die Gemeinde bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen. Das ergab die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Unternehmerverbandes des Kreises Gütersloh (UVGT).
Bei der Erreichbarkeit der Betriebe mit dem Auto, Fahrrad und ÖPNV verzeichnet die Gemeinde Steinhagen ihre größten wirtschaftlichen Stärken. Stärken zeigen sich darüber hinaus bei den Aspekten Sicherheit, der Medizinischen Versorgung sowie dem Image von Steinhagen.
„Auch die Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung und die Stadt als Wirtschaftsstandort insgesamt werden positiv gesehen“, berichtet Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer des Unternehmerverbands. 88 Prozent der Unternehmen bewerten demnach die Gemeinde Steinhagen als Wirtschaftsstandort mit sehr gut oder gut.
„Auch in Steinhagen zeigt sich, dass der Fachkräftemangel ein Problem darstellt. Bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und von Auszubildenden sehen die Unternehmen großen Verbesserungsbedarf", warnt IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Hei-den. „Der Ukrainekrieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise können den langfristigen Trend des demografischen Wandels nicht überspielen. Viele Unternehmen suchen auch jetzt immer wieder gute Mitarbeitende. Auch wenn es sich eher um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, können auch Kommunen vor Ort unterstützen.“
Für die Unternehmen weitere wichtige Aspekte, mit denen sie aber eher unzufriedenen sind, seien die Verfügbarkeit von Gewerbeimmobilien und von geeignetem Wohnraum. „Hier spiegelt sich sicherlich auch die attraktive Nähe Steinhagens zu Bielefeld und zu Gütersloh wider“, ergänzt Marcinkowski. „Die Unternehmen bemängeln zudem die aktuelle Breitbandinfrastruktur. Hoffen wir, dass der Ausbau des Glasfasernetzes in Steinhagen schnellstmöglich abgeschlossen wird“, so Dr. von der Heiden.
Bei Vergleichen der Umfrage innerhalb des Kreises Gütersloh zeigt sich, dass in Steinhagen die Wirtschaftsfreundlichkeit von Verwaltung und Politik gegenüber den jeweiligen besten Kommunen im Kreis relativ weit zurück liegt. So schneide die Gemeinde bei der allgemeinen Bewertung der Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunalverwaltung im Kreisvergleich unterdurchschnittlich ab. Nur 60 Prozent stimmten der Aussage „Die kommunale Verwaltung berücksichtigt die Interessen der Wirtschaft“ voll oder eher zu (der Durchschnittswert im gesamten Kreis liegt bei 71 Prozent, der Spitzenreiter Verl erhält hier 92 Prozent).
Auch bei der Angemessenheit der Gewerbesteuerhöhe liege die Gemeinde Steinhagen weit hinter den Bewertungen der Spitzenreiter im Kreis. „Die Ergebnisse zeigen, dass es trotz guter Standortqualitäten auch noch Verbesserungspotenzial gibt. Gerade in dem durch die Energiepreiskrise ausgelösten schwierigen Umfeld, braucht die Wirtschaft Unterstützung und gute Rahmenbedingungen. Die hiesigen Unternehmen sind die Grundlage für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen - und damit für Wohlstand und Lebensqualität", betont Dr. von der Heiden.
„Die in der Standortumfrage aufgeführten Potenziale zeigen uns, dass wir in vielen Bereichen auf dem richtigen Weg sind. Weitere Maßnahmen zum Ausbau der flächendeckenden Breitbandversorgung befinden sich derzeit in der Umsetzung. Der großen Herausforderung des Fachkräftemangels begegnen wir mit einer Strategie für mehr Ausbildung vor Ort und einer verstärkten Zusammenarbeit von Schulen und heimischen Unternehmen.
Die Gemeinde Steinhagen verfügt über eine hervorragende Verkehrsanbindung, ein ausgezeichnetes Betreuungs- und Bildungsangebot, eine gute medizinische Versorgung sowie attraktive Freizeitmöglichkeiten. Damit sind die infrastrukturellen Voraussetzungen zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften gegeben, dies zeigen auch die überwiegend positiven Ergebnisse der Standortumfrage. Mit unserem Konzept der Wirtschaftsförderung arbeiten wir als Verwaltung daran, auch als Wirtschaftsstandort noch besser zu werden und bieten den Unternehmen eine direkte Anlaufstelle im Rathaus“, erklärt Sarah Süß, Bürgermeisterin der Gemeinde Steinhagen.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu 46 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung und Steuern, sowie Wirtschaftsfreundlichkeit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. 40 Firmen aus Steinhagen beteiligten sich an der Befragung. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage vom Bielefelder Markt- und Meinungsforschungsinstitut RC Research & Consulting GmbH.