Mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und der Stadt Höxter unterzeichnen heute (16.08.2022) die Sekundarschule Höxter und das Unternehmen Wentus GmbH eine Kooperationsvereinbarung IHK – Schule – Wirtschaft. Es ist die 250. von der IHK vermittelte oder direkt unterstützte Kooperation im IHK-Bezirk. „Das verdeutlicht, wie wichtig Unternehmen und auch Schulen das Thema Berufswahlorientierung nehmen“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke bei der Unterzeichnung dieser Jubiläumskooperation.
„Schülerinnen und Schüler erhalten einen praxisnahen Einblick in die regionale Arbeitswelt“, nannte Pigerl-Radtke während der Feierstunde im Betrieb anlässlich der Unterzeichnung das wesentlichste Ziel. Darüber hinaus könnten die Unternehmen über die regelmäßige Zusammenarbeit frühzeitig mögliche Nachwuchskräfte kennenlernen und so aktiv an der Berufswahlorientierung der Schule mitarbeiten. Außerdem gestalteten Lehrerinnen und Lehrer mit Hilfe der Unternehmenskooperationen den Unterricht noch anschaulicher. „Ich freue mich, dass junge Menschen so ihren Einstieg in die Karriere mit Berufsausbildung finden können“, hob die IHK-Hauptgeschäftsführerin hervor. Das helfe auch dabei, die Ausbildungsreife der Schulabgängerinnen und Schulabgänger zu sichern und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Längerfristiges Ziel sei es, allen allgemeinbildenden Schulen in Ostwestfalen einen Kooperationspartner zu vermitteln. Die Wirtschaft habe aufgrund des Fachkräftemangels auch einen steigenden Bedarf an Auszubildenden.
„Unser Ziel als Unternehmen ist es, unentschlossenen, aber interessierten Schülerinnen und Schülern Einblicke in Industrieberufe zu gewähren und sie dadurch für eine Ausbildung zu gewinnen“, sagte Christof Renz, Geschäftsführer der Wentus GmbH bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Gleichzeitig sollen Wege des Austauschs auf Erwachsenenebene stattfinden: Lehrerinnen und Lehrer sollen auf industrielle Fachkräfte stoßen, um Anforderungen der inhaltlichen Ausbildung zu kommunizieren. Fachkräfte der Wentus GmbH sollen auf der anderen Seite Schüler und Schülerinnen in ihrem Schulalltag aufsuchen und so verstehen, in welchen sozialen Rahmenbedingungen potenzielle Auszubildende heute groß werden. Das erhöhe das gegenseitige Verständnis. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Sekundarschule Höxter und hoffen, vielen junge Menschen eine Perspektive in Form eines Ausbildungsplatzes und hohen Übernahmechancen anbieten zu können, denn auch wir sehen uns dem demografischen Wandel ausgesetzt. So entsteht eine Win-Win-Situation, von der alle Partner im hohen Maße profitieren können“, unterstrich Renz.
Uwe Scharrer, Leiter der Sekundarschule Höxter, berichtete, die Sekundarschule sei eine lernende Organisation. „Ihre DNA ist die Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen und ich sehe dabei zwei wichtige Entwicklungen: Einerseits müssen wir jenseits aller berechtigten Inhaltsforderungen im Bereich der Lerninhalte ein attraktives Beziehungsangebot machen. Dieses lebt traditionell von der Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und den Lehrkräften. Darüber hinaus geht als Zweites ein zusätzliches Beziehungsangebot von den Firmen in der Region aus. Gleichbleibende und verlässliche Ansprechpartnerinnen und -partner, die in einer strukturierten Weise Neigungen begleiten – so verstehen wir Berufsorientierung“, erläuterte Scharrer. Dabei gelte das Engagement nicht vordergründigen Verwertungsinteressen, sondern diene der Entfaltung individueller Bildungswege.
„Die heutige Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Sekundarschule Höxter und der Wentus GmbH trägt dazu bei, dass die Bildungs- und Entwicklungschancen für unsere Schülerinnen und Schüler deutlich verbessert werden“, hob Daniel Hartmann, Bürgermeister der Stadt Höxter, hervor. „Dass es sich hierbei mittlerweile um die 250. Kooperation dieser Art im IHK-Bezirk handelt, verdeutlicht den Erfolg dieser Projekte. Als Bürgermeister dieser Stadt freue ich mich sehr über diese Art der Zusammenarbeit und bin sicher, dass alle Beteiligten davon profitieren werden“.